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Das Archiv des alten nA-Forums (Teil 6)
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Beitrag Nr. 369

Antwort auf Nr. 354

Betreff: Re: Demo gegen Holokaustmahnmal. Der Bericht

Datum: 03.02.2000 00:49

Autor: Holger Hermann Haupt, hhhptdai@hpo.net

 

Ich bin kein Anhänger von Mahn- und Gedenksteinen. Meine eigenen Vater habe ich unterm grünen Rasen beerdigt. Gedenksteinen "Im Angedenken an die gefallenen Helden von..." und das Angedenken, daß uns von unseren Lehrern der Nazi-Generation aufgezwungen wurde, ekelten mich an (vielleicht, wie den jungen Rechten das pathetische Büßergehabe ihrer Lehrer?) und tun es noch immer. Obwohl ich ganz und gar kein Grüner bin, bin ich auch gegen das Zubetonieren unserer Umgebung. Gerade in der Innerstadt sollte man die wenigen freien Flächen für Gärten und Park benutzen.

 

Was die Nazi-Verbrechen betrifft, hätte man bei Zeiten, als sie noch lebten, die Schuldigen gründlicher verfolgen sollen, vom kleinen Denunzianten, wie der, der den Vater meiner Nachbarin auf dem Gewissen hat, bis zu Lübke, Globke und Konsorten und dem Vatikan. (Aber der Papst wurde gerde kackfrech Ehrenbürger von Auschwitz!) Und die wirklichen Opfer, dazu gehören auch Kommunisten aus der Nachbarschaft und Homosexuelle hätte man richtig entschädigen sollen und nicht wieder einsperren, aber statt dessen hat man riesige Wiedergutmachungsgelder an Israel gezahlt und ein neues Verbrechen finanziert, nämlich die amerikanische Indianerpolitik Israels gegenüber den Palästinensern. Fritz Teufel drückte es mal richtig so aus: "Wiedergutmachung ist, wenn man mit deutschen Geldern Palästinenser umbringt."

 

 

 

Wenn die Bürger ein solches Mahnmal mehrheitlich wollen, muß man sich als guter Demokrat wohl damit abfinden. Besser als eine solche Anhäufung von Beton wäre sicher, den Faschismus, auch den derzeitigen Faschismus der herrschenden Clique, durch ein freiheitliches Klima, durch tolerantes Verhalten und durch demokratische Maßnahmen, wie Volksbefragung, Meinungsfreiheit, speaker corners etc. und Abschaffung der 5% Klausel, der Parteienverbote, Berufverbote, Sektenverfolgung, Abschaffung von Polizeiterror, Gesinnungsschnüffelei und Zensur zu verhindern.

 

 

 

"Udo Voigt wies in seiner Rede darauf hin, daß, wenn schon ein Mahnmal zum Gedenken an die Toten durch Massenvernichtung, Krieg & Gewaltherrschaft errichtet werden soll, dieses an die Toten ALLER Nationen gemahnen soll. Er nannte einige bekannte Beispiele aus der qualvollen und schmerzlichen Geschichte der Menschheit; erinnerte auch an die Millionen deutscher Menschen, die während und besonders auch noch, nachdem der Krieg längst vorbei war, Opfer von Massenmord & Vertreibung geworden sind."

 

Das ist doch wohl nicht richtig ausgegoren. Udo Voigt hält sicher keine solche Reden vor Denkmälern, die den gefallenen, deutschen Soldaten des WW 2 (gibt es fast in jeder Stadt) gewidmet sind. Zwar könnte man allen Opfern der Nazis gedenken, also auch Zigeunern, Homosexuellen, Kommunisten und Feindsenderhörern usw., aber die Judenvernichtung war unter den Verbrechen der Nazis besonders prominent. Und wenn die Mehrheit der Deutschen sich heutzutage dieses Verbrechens an den Juden  schämt, so zeigt es doch auch in einem gewissen Sinne den guten Charakter dieser Leute, weder der durchschnittliche Amerikaner noch der durchschnittliche Israeli etc. zeigen z. Zt. solche Schuld- und Schamgefühle trotz ebenfalls sehr schrecklicher Verbrechen in ihrer Vergangenheit. Man sollte diese Leute nicht leichtfertig als undoitsch verteufeln. Diese Leute schaden der deutschen Sache und dem Ansehen der Deutschen nicht. Den Schaden, den haben die Nazis schon angerichtet.

 

Was damals in deutschem Namen unter die Nazis angerichtet wurde, sollte uns doch wohl leid tun. Wir bedauern es und keiner sollte uns zum Bedauern zwingen (Punkt) und schon gar nicht unser Bedauern für seine Interessen ausnutzen. Es gilt dahin zu arbeiten, daß Gewalt als Lösung internationaler Konflikte geächtet wird (wie in der auch schon fast zur Makulatur verkommenen, japanischen Verfassung).

 

 

 

Oder wie siehst Du die Sache?

 

 

 

Viele Grüße

 

Holger

 

<http://www.crisscross.com/users/hhhptdai/arachnoideenindex.html>

 

 

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Beitrag Nr. 388

Antwort auf Nr. 369

Betreff: Re: Demo gegen Holokaustmahnmal. Der Bericht

Datum: 04.02.2000 23:11

Autor: peter

 

Holger,

 

 

 

was soll ich noch großartig zu deinem beitrag sagen? Du sprichst mir aus der seele.

 

 

 

„Und wenn die Mehrheit der Deutschen sich heutzutage dieses Verbrechens an den Juden schämt, so zeigt es doch auch in einem gewissen Sinne den guten Charakter dieser Leute...“

 

 

 

: so habe ich auch lange gedacht. Aber irgendwann ist mir die sache doch suspekt geworden. Für viele mag das zutreffen, und das ist schön so. Um so wütender werde ich, wenn das überhaupt nicht gewürdigt wird von den verfolgern. Ja, so nenne ich gewisse leute, die uns über jahrzehnte hinweg und in steigendem maße belästigen mit einem scheiß, der rein gar nichts mehr mit einer wirklichen sensibilität zu tun hat. Und da empfinde ich es dann auch nur noch als gutmenschen- und kriechertum, wenn sich unsere landsleute hier nicht endlich mal zur wehr zu setzen gegen diese mentale verpestung.

 

 

 

„Wir bedauern es und keiner sollte uns zum Bedauern zwingen (Punkt) ... Oder wie siehst Du die Sache?“

 

 

 

: Genau so sehe ich die sache.

 

 

 

peter

 

 

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Beitrag Nr. 373

Antwort auf Nr. 369

Betreff: Re: Demo gegen Holokaustmahnmal. Der Bericht

Datum: 03.02.2000 23:02

Autor: Tim, TimByx@aol.com

» Gedenksteinen "Im Angedenken an die gefallenen Helden von..." und das Angedenken, daß uns von unseren Lehrern der Nazi-Generation aufgezwungen wurde, ekelten mich an (vielleicht, wie den jungen Rechten das pathetische Büßergehabe ihrer Lehrer?) und tun es noch immer. «

 

 

In diesem Zusammenhang muß ich an meine Zeit als Wehrpflichtiger denken. Wir wurden zu einer Besichtigung durch die Marine-Offiziersschule in Flensburg-Mürwik geführt. Dort stand eine Gedenktafel für die gefallenen Marineoffiziere des ersten Weltkrieges. Die Tafel stand unter dem Motto: "Nicht klagen! Wieder wagen!". Einer aus unserer Gruppe murmelte daraufhin halblaut: "Ja, und 1939 haben sie es wieder gewagt!" Ich weiß nicht, ob diese Tafel in dieser Form heute noch da steht. Aber der Spruch könnte ja bald wieder aktuell werden ...

 

 

 

» Was die Nazi-Verbrechen betrifft, hätte man bei Zeiten, als sie noch lebten, die Schuldigen gründlicher verfolgen sollen, vom kleinen Denunzianten, wie der, der den Vater meiner Nachbarin auf dem Gewissen hat, bis zu Lübke, Globke und Konsorten und dem Vatikan. (Aber der Papst wurde gerde kackfrech Ehrenbürger von Auschwitz!) Und die wirklichen Opfer, dazu gehören auch Kommunisten aus der Nachbarschaft und Homosexuelle hätte man richtig entschädigen sollen und nicht wieder einsperren, aber statt dessen hat man riesige Wiedergutmachungsgelder an Israel gezahlt und ein neues Verbrechen finanziert «

 

 

 

Deutschland ist 1945 eben nicht befreit, sondern unterworfen und besetzt worden. Was scherte die Sieger der Vater Deiner Nachbarin? Was scherten die (westlichen) Sieger Kommunisten und Homosexuelle? Die Zionisten hingegen hatten eine starke Lobby. Israel erhielt "Wiedergutmachung, obwohl dieser Staat zur fraglichen Zeit noch garnicht existierte.

 

 

 

» Fritz Teufel drückte es mal richtig so aus: "Wiedergutmachung ist, wenn man mit deutschen Geldern Palästinenser umbringt." «

 

 

 

Das Zitat kannte ich noch nicht. Traurig aber wahr.

 

 

 

» Wenn die Bürger ein solches Mahnmal mehrheitlich wollen, muß man sich als guter Demokrat wohl damit abfinden. «

 

 

 

Die Bundestagsabgeordneten haben mehrheitlich dafür gestimmt, die Bürger wurden nicht gefragt. Das Ergebnis könnte für die Politiker ja möglicherweise peinlich sein.

 

 

 

» Besser als eine solche Anhäufung von Beton wäre sicher, den Faschismus, auch den derzeitigen Faschismus der herrschenden Clique, durch ein freiheitliches Klima, durch tolerantes Verhalten und durch demokratische Maßnahmen, wie Volksbefragung, Meinungsfreiheit, speaker corners etc. und Abschaffung der 5% Klausel, der Parteienverbote, Berufverbote, Sektenverfolgung, Abschaffung von Polizeiterror, Gesinnungsschnüffelei und Zensur zu verhindern. «

 

 

 

Das wäre gut für unser Volk aber nicht im Sinne der alliierten Sieger. Denen ging es doch niemals gegen den Faschismus, sondern immer um ihre eigenen imperialistischen Ziele.

 

 

 

» Was damals in deutschem Namen unter die Nazis angerichtet wurde, sollte uns doch wohl leid tun. Wir bedauern es und keiner sollte uns zum Bedauern zwingen (Punkt) und schon gar nicht unser Bedauern für seine Interessen ausnutzen. «

 

 

 

Ja das sollte uns leid tun, aber wenn ich sehe, wie unser Bedauern schamlos ausgenutzt wird, und wie versucht wird, uns für ewig Schildkomplexe einzuimpfen, dann macht mich das wütend!

 

 

 

» Es gilt dahin zu arbeiten, daß Gewalt als Lösung internationaler Konflikte geächtet wird «

 

 

 

Schön wär's!

 

 

 

Viele Grüße

 

Tim

 

 

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Beitrag Nr. 363

Antwort auf Nr. 354

Betreff: Antifa und Humor / (Inter-)nationale Solidarität

Datum: 31.01.2000 21:12

Autor: COD

Hallo nA!

 

 

Finde ich gut, diesen Bericht. Nach dem Durchlesen hat man fast das Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein. Ich frage mich nur, warum es dem Nationalen Widerstand in einer Millionenstadt wie Berlin nicht gelingt, mehr Leute auf die Beine zu bringen? Nach Umfragen sind doch die meisten Berliner gegen den Schandfleck. Und die nationale "Szene" soll doch in Berlin auch mehrere tausend Personen umfassen, da sind 500-1000 Leute ziemlich wenig. Oder was meint Ihr?

 

 

 

Was mir am Bericht u.a. gefällt, ist diese sehr differenzierte und betont objektive Beschreibung des Aufeinandertreffens der zwei "rivalisierenden" Seiten. Das ist genau das, was ich auch bei der Antifa meistens vermisse, nämlich die Fähigkeit, auch mal lachen zu können über sich selbst und den politischen "Gegner". Sich selbst nicht so ungemein wichtig nehmen. Also, wenn ich die sehe wie sie mich mit betroffenen Blockwart-Gesichtern in der Öffentlichkeit "beobachten", offenbar in der Annahme bzw. Erwartung, ich müßte jeden Augenblick den rechten Arm ausfahren oder irgendwo ein HK hinmalen (?), kann ich meistens gar nicht anders, als wirklich herzhaft zu lachen! Auch wenn man sich in der nationalen "Szene" umhört, herrscht doch eher die Tendenz vor, sich über Antifas, "Zecken" etc. und deren diverse Befindlichkeiten lustig zu machen. Aber von echtem (!) Haß ist da eigentlich nicht viel zu spüren. Ich weiß natürlich nicht, wie das bei der Antifa gehandhabt wird, aber ich nehme mal nicht an, daß da viel gelacht wird, zumal über einen selbsterkorenen "Feind", der quasi als das "Böse schlechthin" gilt. Ich wünschte mir da ein wenig mehr Lockerheit, da wäre man schon mal ein gutes Stück weiter auf dem Weg zu einer Streitkultur, die diesen Namen auch verdient. Denn einen "Gegner", über den man nicht mal mehr lachen kann, wird man vielleicht eines Tages sogar physisch vernichten, wenn die Gelegenheit besteht. So weit sollte man den Haß doch nicht wachsen lassen... (vielleicht liest das ja mal eine/r von der "Antifa" und kann mir dazu mal was schreiben?)

 

 

 

Beipflichten möchte ich dem rasenden nA-Reporter auch zu seiner Anmerkung bezüglich der Parole "Hoch die nationale Solidarität", die in national(istisch)en Kreisen offenbar bewußt als Kontrapunkt zu der linken Forderung nach "internationaler Solidarität" verwendet wird. Wer das Prinzip des Nationalismus jedoch verstanden hat, dem sollte eigentlich klar sein, daß es da durchaus auch eine starke internationale Komponente gibt. Nehmen wir mal an, der NW führt eine Demo gegen den US-Imperialismus, die Nato, Globalisierung oder für den Irak durch; spätestens dann macht doch die Parole "Hoch die nationale Solidarität" keinen Sinn mehr. Warum sollten wir noch länger auf diese Weise unsere (angebliche) "nationale Beschränktheit" demonstrativ unter Beweis stellen, wenn wir es doch viel besser wissen? "Internationale Solidarität", also (wörtlich übersetzt) "Zusammenhalt zwischen den VÖLKERN (!)", ist DAS befreiungsnationalistisches Prinzip schlechthin und sollte als ideologische Phrase (sic!) nicht mehr länger jenen überlassen werden, die von VÖLKERN ohnehin schon lange nichts mehr wissen wollen!

 

 

 

Allerdings will ich dem nA-Reporter dahingehend widersprechen, daß auf einer Demo wie dieser natürlich der Ruf nach "internationaler Solidarität" auch nicht so viel Sinn gemacht hätte; insofern war die gewählte Parole anlaßbezogen sicher nicht falsch, oder haben wir was gegen nationale Solidarität einzuwenden?

 

 

 

Und dann noch was zu den Nationalfarben: schwarz-weiß-rot ist heute m.E. nicht die Farbe der "Reaktion". Eine Fahne bekommt doch ihre Bedeutung in erster Linie durch jene, die unter ihr marschieren. Und das sind heutzutage doch wohl eindeutig die revolutionären Kräfte?!!!

 

 

 

Schwarz-rot-gold waren sicher (im vorletzten Jahrhundert...) mal revolutionäre Farben, aber nach mehr als 50 Jahren brD sind diese Farben für mich entweiht, und bei weitem nicht nur für mich. Insofern könnte man also mit demselben Recht behaupten, SRG seien "reaktionäre" Farben; SRG ist DIE brD-Fahne, wenn man natürlich auch argumentieren kann, das System habe sie sich unrechtmäßig angeeignet. Aber es ist doch nun mal so, daß SRG schon allein als Symbol eindeutig mit der brD identifiziert und assoziiert wird. Wie kann ich auf einer Demo, die sich ja letztlich gegen dieses System richtet, unter jener Fahne marschieren, die eben dieses System symbolisiert? Ebensogut hätte z.B. die Weiße Rose unter dem HK oder Oppositionelle aus der früheren SBZ unter einem DDR-Emblem operieren können. Haben sie das?

 

 

 

Mit verbotenen Grüßen!

 

 

 

-COD.-

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Beitrag Nr. 367

Antwort auf Nr. 363

Betreff: Re: Antifa und Humor / (Inter-)nationale Solidarität

Datum: 01.02.2000 16:25

Autor: idrian

um auf die letzen fragen deines textes bezug zu nehmen:

nein.. das haben sie nicht..

 

sie haben es nicht, weil der vergleich einfach mal völlig beschissen ist.. nu mal nix gegen dich persönlich.. aber deine fähigkeit vergleich zu ziehen ist nicht besonders.. na sagen wir mal.. ausgeprägt..

 

denn das hakenkreutz zum beispiel stand in der form, wie es vom hitler-regime benutz wurde noch nie zuvor für politisch-freiheitliche werte.. es war noch nie symbol eines politischen systemes.. höxtens mal naturreligiöses symbol.. aber das tut ja nix zur sache.. die schwarz-rot-goldene fahne hingegen wurde erkämpft mit freiheitlichem bürgerbut.. schwarz wie das pulver der kanonen, rot wie das blut und gold wie das feuer des widerstandes.. oder so ähnlich (ähem...).. na das is doch was .. ein hoch für die freiheitlichen revolutionäre von 1848, die unter dem banner dere schwarz-rot-goldenen fahne unter anderem für das recht des öffentlichen rauchens auf die straße gezogen sind..

 

in diesem sinne..

 

mit nem schwarz-rot-güldenen grüßchen

 

heil mir selbst..

 

idrian

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Beitrag Nr. 365

Antwort auf Nr. 363

Betreff: Re: Antifa und Humor / (Inter-)nationale Solidarität

Datum: 01.02.2000 02:06

Autor: Peter

 

ZUM GRUSSE, EISERNER FÜHRER!

 

 

 

COD: Finde ich gut, diesen Bericht. Nach dem Durchlesen hat man fast das Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein. Ich frage mich nur, warum es dem Nationalen Widerstand in einer Millionenstadt wie Berlin nicht gelingt, mehr Leute auf die Beine zu bringen? Nach Umfragen sind doch die meisten Berliner gegen den Schandfleck. Und die nationale "Szene" soll doch in Berlin auch mehrere tausend Personen umfassen, da sind 500-1000 Leute ziemlich wenig. Oder was meint Ihr?

 

 

 

PE: Mir völlig wurscht, wie viele leute dahinkommen. Es war geil. Und das ist die hauptsache. Wenn die leute keinen kult wollen, keine geilheit, dann sind se selpst dran schuld. Mir völlig brot.

 

 

 

COD: Was mir am Bericht u.a. gefällt, ist diese sehr differenzierte und betont objektive Beschreibung des Aufeinandertreffens der zwei "rivalisierenden" Seiten. Das ist genau das, was ich auch bei der Antifa meistens vermisse, nämlich die Fähigkeit, auch mal lachen zu können über sich selbst und den politischen "Gegner". Sich selbst nicht so ungemein wichtig nehmen. Also, wenn ich die sehe wie sie mich mit betroffenen Blockwart-Gesichtern in der Öffentlichkeit "beobachten", offenbar in der Annahme bzw. Erwartung, ich müßte jeden Augenblick den rechten Arm ausfahren oder irgendwo ein HK hinmalen (?), kann ich meistens gar nicht anders, als wirklich herzhaft zu lachen! Auch wenn man sich in der nationalen "Szene" umhört, herrscht doch eher die Tendenz vor, sich über Antifas, "Zecken" etc. und deren diverse Befindlichkeiten lustig zu machen. Aber von echtem (!) Haß ist da eigentlich nicht viel zu spüren.

 

 

 

PE: Ja, genau das beobachte ich zu meiner enorm großen freude auch so. Aber wie gesagt: eine ähnliche entwicklung findet doch auf der anderen seite auch statt, zumindest, wenn ich mir die gesichter der antifas angekuckt habe. Es sieht wie ein spiel aus, sich nun irgendwelche flätigen gesten & flüche zuzuwerfen. Es ist ein eklatanter widerspruch in auftreten und des verbalisierungen zu sehen, d.h. die antifas leben in diesem punkt absolut im unbewußten. Das geht ubewußt ab. Die wissen nicht, daß sie lachen, daß sie spielen usw. Die denken, daß sie jetzt hier einen ganz furchtbar wichtigen job zu erfüllen haben. Andere stehen nachdenklich am wegesrand. Aber gut, ich will das nicht übertreiben; ich kenne/sehe die antifas zu wenig

 

 

 

COD: Ich weiß natürlich nicht, wie das bei der Antifa gehandhabt wird, aber ich nehme mal nicht an, daß da viel gelacht wird, zumal über einen selbsterkorenen "Feind", der quasi als das "Böse schlechthin" gilt. Ich wünschte mir da ein wenig mehr Lockerheit, da wäre man schon mal ein gutes Stück weiter auf dem Weg zu einer Streitkultur, die diesen Namen auch verdient. Denn einen "Gegner", über den man nicht mal mehr lachen kann, wird man vielleicht eines Tages sogar physisch vernichten, wenn die Gelegenheit besteht. So weit sollte man den Haß doch nicht wachsen lassen... (vielleicht liest das ja mal eine/r von der "Antifa" und kann mir dazu mal was schreiben?)

 

 

 

PE: Ja, allerdings, das sehe ich auch so: die physische vernichtung droht von denen. Und das finden die ja auch gut & richtig so. PROBLEM!.....

 

 

 

COD: Beipflichten möchte ich dem rasenden nA-Reporter auch zu seiner Anmerkung bezüglich der Parole "Hoch die nationale Solidarität", die in national(istisch)en Kreisen offenbar bewußt als Kontrapunkt zu der linken Forderung nach "internationaler Solidarität" verwendet wird. Wer das Prinzip des Nationalismus jedoch verstanden hat, dem sollte eigentlich klar sein, daß es da durchaus auch eine starke internationale Komponente gibt. Nehmen wir mal an, der NW führt eine Demo gegen den US-Imperialismus, die Nato, Globalisierung oder für den Irak durch; spätestens dann macht doch die Parole "Hoch die nationale Solidarität" keinen Sinn mehr.

 

 

 

PE: Na ja, das wäre ja sowieso klar, und dann würden die das auch nicht rufen; selbst dann kämen die nicht auf die idee, "Hoch die INTERnationale Solidarität" zu rufen. Aber auch unabhängig von konkreten situationen, wo es meinetwegen um die aggression der nato gegen ein bestimmtes land geht, muß das wörtchen „inter“ dazu. Denn 1.) kann & soll der kampf nur international sein, und 2. steckt in international auch national drin. Inter-national ist nie ein widerspruch zu national. Ich habe diesen vorschlag mal auf einer demo gemacht, aber der npd-funktionär andreas storr vernichtete sofort den vorschlag, und zwar mit der begründung, das sei „intellektuell“!...

 

 

 

COD: Warum sollten wir noch länger auf diese Weise unsere (angebliche) "nationale Beschränktheit" demonstrativ unter Beweis stellen, wenn wir es doch viel besser wissen? "Internationale Solidarität", also (wörtlich übersetzt) "Zusammenhalt zwischen den VÖLKERN (!)", ist DAS befreiungsnationalistisches Prinzip schlechthin und sollte als ideologische Phrase (sic!) nicht mehr länger jenen überlassen werden, die von VÖLKERN ohnehin schon lange nichts mehr wissen wollen!

 

 

 

PE: Dem ist nichts, aber auch wirklich gar nichts hinzuzufügen. So ist es!

 

 

 

COD: Allerdings will ich dem nA-Reporter dahingehend widersprechen, daß auf einer Demo wie dieser natürlich der Ruf nach "internationaler Solidarität" auch nicht so viel Sinn gemacht hätte; insofern war die gewählte Parole anlaßbezogen sicher nicht falsch, oder haben wir was gegen nationale Solidarität einzuwenden?

 

 

 

PE: Natürlich nicht. Aber das steckt doch wie gesagt in „inter-national“ drin. Und außerdem hätte der anlaß das sehr wohl hergegeben: die holocaust-religion herrscht doch heute nicht nur in deutschland, sondern ganz im gegenteil weltweit. Und nur international können wir verhindern, daß die holocaust-hohepriester uns und unsere kinder weiter verpesten. (Aber nix gegen inner-volksgemeinschaftliche solidarität, klar!... Die sache ist bloß, daß wir nie eine intakte volxgemeinschaft werden sein können, solange die herren pluto- & holokraten über alle volxgemeinschaften herrschen.)

 

 

 

COD: Und dann noch was zu den Nationalfarben: schwarz-weiß-rot ist heute m.E. nicht die Farbe der "Reaktion". Eine Fahne bekommt doch ihre Bedeutung in erster Linie durch jene, die unter ihr marschieren. Und das sind heutzutage doch wohl eindeutig die revolutionären Kräfte?!!!

 

 

 

PE: Jein! Es gibt das phänomen der amalgamierung und der ideologisch-materiellen trägheit. Mit dieser swr-fahne ist der obrigkeitsstaat und seine ideologie verbunden, die werden dann einfach mitgeschleppt, auch gegen die eigentlichen intentionen der träger dieser ideologien/fahnen. Anders gesprochen: die sind genau so UNBEWUSST revolutionär wie die antifas vorhin. Die sind gegen ihren willen revolutionär. Die wollen die freiheit, lehnen sich gegen die brd-unterdrückung auf, hängen aber gleichzeitig an eine ideologie, die ebenfalls die unfreiheit will und möglicherweise bringen wird. Das ist das problem. Außerdem sind schwarz-rot-gold die volxfarben! Ganz klar. Du siehst es, wenn sich das volk erhebt oder zeigt: 1989 oder beim fußball oder sonst wo. Ich brauch nicht dem volk in den arsch kriechen oder mich ihm anpassen: ich empfinde es genau so. SRG: das ist warm, herzlich, volxmäßig! SWR ist kalt. SRG steht auch für die idee identität oder gemeinsamkeit von volk & freiheit, 1848 usw. Is doch ganz klar. Schade, daß so viele SWR-fahnen wehen auf nationalen demos: davon fühlt sich nämlich das volk abgestoßen, zu recht. Damit beantwortet sich auch deine frage eingangs nach der zahl der demonstranten gegen das „mahnmal“. Na klar sind 95 % der berliner dagegen, aber solange die sich loiten anschließen müßten, die komische swr fahnen tragen... - nee, da bleiben wir zu hause. Aber ich sage das nicht anpaßlerisch. Wenn ich von SWR überzeugt wäre, könnte mich das volk am arsch lecken. Ich stehe aber auf SRG. Sind vor allem schöne, warme farben... Kuck dir mal das kalte zeux der anderen an: BWR der franzacken, anglos, yankees z.b.... Bei uns ist die liebe, die seele, das gemüt... (na halt der ganze katalog, den die antidoitschen so schön aufsagen können).

 

 

 

COD: Schwarz-rot-gold waren sicher (im vorletzten Jahrhundert...) mal revolutionäre Farben, aber nach mehr als 50 Jahren brD sind diese Farben für mich entweiht, und bei weitem nicht nur für mich.

 

 

 

PE: Schwache leistung! Weil irgendwelche korrupte volxverräter am werke sind, die die farben, die freiheitsgedanken des volkes verraten (und das volk selber), deswegen laß ich doch nicht davon ab! Deswegen werde ich doch nicht auch zum verräter!

 

 

 

COD: Insofern könnte man also mit demselben Recht behaupten, SRG seien "reaktionäre" Farben; SRG ist DIE brD-Fahne...

 

 

 

PE: Nein! Die BRD ist nicht das deutsche volk! SRG ist viel tiefer in der seele drin als BRD! Kuck dich um, frag die leute, das volk! Du wirst es bestätigt bekommen.

 

 

 

COD: wenn man natürlich auch argumentieren kann, das System habe sie sich unrechtmäßig angeeignet. Aber es ist doch nun mal so, daß SRG schon allein als Symbol eindeutig mit der brD identifiziert und assoziiert wird. Wie kann ich auf einer Demo, die sich ja letztlich gegen dieses System richtet, unter jener Fahne marschieren, die eben dieses System symbolisiert?

 

 

 

PE: Tut es aber nicht! SRG ist das volk. Ich empfinde: Jetzt erst recht! Komisch, aber ob das system SRG-fahnen hat oder nicht, intressiert mich überhaupt nicht, das nehme ich überhaupt nicht wahr. Das ganze system ist doch eh total verlogen. Also was scheren mich die symbole eines verlogenen systems?

 

 

 

COD: Ebensogut hätte z.B. die Weiße Rose unter dem HK oder Oppositionelle aus der früheren SBZ unter einem DDR-Emblem operieren können. Haben sie das?

 

 

 

PE: Nee, haben sie nicht. Aber jetzt gehen mir die argumente aus...