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Das Archiv des alten nA-Forums (Teil 10)
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Beitrag Nr. 311

Antwort auf Nr. 308

Betreff: Re: ... bis zur vergasung

Datum: 25.01.2000 15:33

Autor: Tim

Aus dem Land vertreiben ??

Ordentlich einschüchtern ???

 

Hast du denn den Betreff nicht gelesen? Dort heißt es doch ganz eindeutig: "wieder rassenfrage: bis zur VERGASUNG" !!!

 

Äußerste antifaschistische Wachsamkeit ist auch vonnöten, wenn Peter mit der Vorbereitung für seine Schreibgespräche fertig ist. Denn auf seiner Leitseite kündigt er ganz unverhohlen an: "Tschettn bis zur VERGASUNG" !

 

Niemand kann also hinterher behaupten, er habe nicht gewußt, was die bösen National-Anarchisten in Wirklichkeit planen!

 

 

 

Aber im Ernst:

 

Die Frage, ob es eine unterbewußte, in den Genen verankerte "Rassenseele" gibt, die einen zu Partnern der eigenen Rasse hinzieht, und die sich nur in einer bestimmten Landschaft wohlfühlt, ist eine reine Glaubensfrage. "Wissenschaftlich beweisen" lässt sich das sicherlich auch - genau wie das Gegenteil! Man muss nur mit genügend Voreingenommenheit an die Untersuchung gehen und die Ergebnisse gemäß dem eigenen Glauben interpretieren. Über diese Frage zu diskutieren ist also müßig. Gefährlich ist es nur, den eigenen Glauben zum Dogma zu erheben und anderen aufzwingen zu wollen.

 

Überlassen wir es der Natur selbst, zu entscheiden, was "naturgemäß" ist. Wenn die "Rassenseele" wirklich existiert, dann wird Rassenmischung nur in geringem Umfang vorkommen, und die dunkelhäutigen Menschen würden sich von selbst wieder in wärmere Gefilde zurückziehen, wenn dort - nach Zerschlagung von Imperialismus und Neokolonialismus - die Lebensbedingungen erträglich sind.

 

Und wenn die "Rassenseele" ein Aberglaube ist, dann kann auch eine Vermischung der Rassen nicht der Untergang der Menschheit sein.

 

Kämpfen wir für die Zerschlagung des globalen Kapitalismus,  und warten wir's ab, was dann geschieht!

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Beitrag Nr. 302

Betreff: INTELLO ...

Datum: 24.01.2000 14:18

Autor: Florian

Entschuldigt, Leute, hier kommt nochmal so'n intello-Scheiss von mir (und dann auch noch Soziologie ...), aber das (Link) ist wirklich sehr interessant. Es geht um Allgemeinwohl und Eigensinn, zugleich um eine "alte" und eine "neue" Welt (und damit ist irgendwie --schwer zu erklären - die Organisation des Zusammenlebens gemeint), das alles zusammengefasst unter dem derzeit so beliebten Thema Korruption, aber das ist eher nebensächlich.

Allgemeinwohl und Eigensinn - "alte" und "neue" Welt - das ist des national-anarchischen Pudels(doppelter) Kern, finde ich. Lest das Zeuch, und sagt mir, ob euch die "neue" Welt auch instinktiv so unsympathisch ist (beim Eigensinn brauch ich wohl kaum zu fragen) ...!

http://www.taz.de/tpl/2000/01/24.fr/tbox?Ueber=&Tname=a0100&idx=3&re=k

Titel: Link (taz)

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Beitrag Nr. 303

Antwort auf Nr. 302

Betreff: SOZIELLO!

Datum: 24.01.2000 18:38

Autor: Peter

Der text „Korruption, empirisch“ von Dirk Baecker ist alles andere als empirisch und zeugt von den schwierigkeiten bei der passage von der alten zur neuen welt. Aber zu einer neuen welt, von der baecker keine ahnung hat. Da ich diese schwierigkeiten nicht teile, da ich der alten welt so gut wie 0 % verhaftet bin, habe ich dafür eine andere schwierigkeit: den text zu verstehen. Es wird korruption mit vertrauen und verläßlichkeit zusammengebracht, von denen man angst hat, daß man von ihnen in der neuen welt - wo es ja keine korruption mehr gibt - keinen ersatz haben könnte. Das ist das eingeständnis, daß es ohne korruption nicht geht. Ja, das stimmt ja auch, weil baecker sich keine nichtkapitalistische welt vorstellen kann. Warum wohl? - Weil er bei der taz schreibt und also korrumpiert ist! Dieses durch korruption geschaffene vertrauen ist ein selbstlüge. Die gedanken Dirk Baeckers zeugen davon, daß dieser nicht die leiseste ahnung davon hat, was korruption ist und wo sie herstammt. All sein soziologen-chinesisch kann das nicht wettmachen. Nichtsdestotrotz reicht seine geringe tiefe und die entsprechende analyse aus, um zu bemerken, daß das system brd ins taumeln geraten ist. Denn: Nimmst du schon ein wenig an korruption aus so einem korrupten system, wie die brd eins ist, heraus, bricht schon alles zusammen. Der ganze kapitalismus aber, also bis hinein in die kleinste seele der kleinsten kinder, die unter seinem einfluß leben, ist durch & durch korrupt. Es geht gar nicht anders. Will herr müller, versicherungesagent der pfefferminzia, eine versicherung verkaufen, muß er sich verstellen, muß er heucheln, muß er lügen, muß er sich selbst verdrängen, denn er selbst weiß ja, daß die pfefferminzia auch nicht besser ist als die hamburg-mannheimer. Will die 14jährige mandy meier aus berlin marzahn eine gute note haben, weil sie sonst schimpfe ihrer eltern bekommt, muß sie ihre wahren interessen verleugnen und mathe oder chinesische vokabeln büffeln. D.h., beide bekommen geld oder liebe/sicherheit dafür, daß sie sich verstellen, verleugnen.  Sie nehmen  geld oder wärme/geborgenheit in empfang für eine leistung, die aus schwindelei besteht. Die übliche und viel zu flache definition von korruption lautet ja, daß jemand geld dafür nimmt, daß er z.b. einen auftrag gegen die ausschreibungsvorschriften vergibt. Dafür bekommt er geld; richtig. Aber korruption ist wie dargestellt viel umfassender, verläßt sogar den rahmen des kapitalismus und disqualifiziert jede gesellschaftsform, in der die selbste der menschen verleugnet, verdrängt und kaputtgemacht werden.

 

 

Wenn baecker schreibt, „Eine korrupte Wirtschaft ist eine Wirtschaft, in der der Markt nicht mehr das letzte Wort hat“, dann will er mit dem wörtchen „mehr“ andeuten, daß er an einen markt, sprich: an einen kapitalismus glaubt, in dem es nicht korrupt zuginge.

 

 

 

Baecker: „Nicht die Wirtschaft oder die Politik werden korrumpiert, sondern Unternehmen, Parteien und Behörden.“ - Quatsch! In erster linie werden menschen, also einzelschicksale mit ihren seelen und materiellen bedürfnissen korrumpiert. Es gibt keine unternehmen usw. ohne die einzelnen menschen. Alle systeme bestehen aus diesen. Alles andere ist ausrede.

 

 

 

Baecker: „Was wir Korruption nennen, ist der Einbruch des Realitätsprinzips in geschlossene Systeme.“ - Wixenschaftlicher soziologen-scheiß! Die realität bricht nirgends wo ein. Sie ist von anfang an da. Die geschlossenen systeme sind es, die immer wieder auf die realität herabsausen und die realität zerschmettern. Die realität wird immer wieder verdrängt, „verkauft“, damit man einlaß in das geschlossene system erhält, von dem man sich sicherheit und wohlergehen verspricht. Das aber ist der große trugschluß! Denn ist die seele einmal flöten, kannst du im geld schwimmen, und bist nur eine arme korrumpierte sau! Da geschlossene system ist sekundär, die realität ist primär. So wird ein schuh draus!

 

 

 

Die „neue Welt“ des herrn baecker „setzt dagegen auf die Ausdifferenzierung der Funktionssysteme und die möglichst unbeschränkte, nur von den ebenfalls ausdifferenzierten Massenmedien beargwöhnte Realisierung der jeweiligen Systemeigenlogiken“. - Schmarrn! „Ausdifferenzierung“ stinkt doch schon wieder nach korruption, nach handel, nach absprachen, nach halloren & halunken. „Ausdifferenzierten Massenmedien“ sind nichts anderes als unsere verlogenen, korrupten systemmedien. Die „jeweiligen Systemeigenlogiken“ sind logiken der korruption!

 

 

 

Den rest kann ich nicht mehr lesen, weil mir schlecht wird von dieser „neuen welt“! Schöne neue welt! Ich sage euch eins, jungs (und mädels): Denkt mal drüber nach, in welchen umständen ihr euch nicht verstellen („korrumpieren“) bräuchtet! Malt es euch ordentlich aus! Ihr werdet zu keinem anderen ergebnis kommen als: es ist der zustand, in dem es keine „systemlogik“ gibt, wo sich nämlich alles von selbst ergibt:

 

 

 

das ist die anarchie!

 

 

 

Yo basta!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 306

Antwort auf Nr. 303

Betreff: alte welt

Datum: 24.01.2000 22:18

Autor: Florian

hallo peter,

du bist der alten welt 0% verhaftet? das glaub ich nicht! lies das hier nochmal:

 

 

 

"Wäre gar keine Korruption mehr festzustellen, hätte sich unsere neue Welt endgültig historisch losgekoppelt von der alten Welt, in der sie entstanden ist. Wie wünschenswert das ist, ist mehr als unsicher, da diese alte Welt über Mechanismen der lokalen Herstellung und Sicherung von Vertrauen und Verlässlichkeit verfügte, von denen wir nicht wissen, ob die neue Welt Ersatz dafür schaffen kann."

 

 

 

vergiss jetz mal das soziologen-chinesisch! diese alte welt, von der dieser typ da redet, (ich sitz jetz hier schon seit fünf minuten und überleg, wie ich dir erklären soll, was ich meine ...), die jetz grade ihre endgültigen todesstöße kriegt, die war doch okay!!!

 

 

 

sie war vielleicht oft starr, aber sie war ein Ganzes, nicht wie heute, wo die verschiedenen Teilwelten ihren "Systemeigenlogiken" folgen, dadurch hoffnungslos auseinanderdriften und das Ganze gefährden. Sieh dir doch nur die Ärzte an, die mit je einem Bein auf den Teilwelten "Heilwesen" und "Erwerbsarbeit" stehen und den Spagat nicht mehr lange aushalten. Am Schluss wird es kein Heilwesen mehr geben, sondern nur noch Erwerbsarbeit mit dem Produkt "Gesundheit".

 

 

 

In der alten Welt waren die Menschen vor allem durch gemeinsame Orte und Zeitpunkte/-räume miteinander verbunden. Denk doch mal ans Dorf!!!

 

Da gabs keine Systemeigenlogiken, arbeiten, verhandeln, entscheiden, feiern, ficken, fressen, war doch alles untrennbar! Im Grunde war alles "korrupt", ohne dass das jemanden gestört hätte, und ohne dass das schlimm gewesen wäre. Es lief ja alles nur über Beziehungen! Das waren die "lokalen Mechanismen", die dieser rotznäsige Schlaumeier meint ...

 

 

 

Korruption bedeutet hier nicht unbedingt Heuchelei, sondern dass es nicht "korrekt" zugeht. Korrekt muss es ja auch nur zugehen, wenn die Welt sich irgendwann so ausdifferenziert, dass die einzelnen es nicht mehr blicken können und sich auf Institutionen verlassen müssen, ohne dass sie dort wen kennen oder mit jemandem von Mensch zu Mensch verhandeln können.

 

Und jetz kommts (derselbe Punkt wie gestern ...): Diese Institutionen sind einen Dreck wert, weil sie nur auf dem Reissbrett entstanden sind!!! Man kann ihnen zwar nach aussen mit Gewalt und Einschüchterung Geltung verschaffen, aber sobald drinnen ein MENSCH ans Ruder kommt, isses aus mit der diffizilen Logik der Institution. Dann wird das Parlament oder der Aufsichtsrat zum Wirtshaus und die Fraktion zum Stammtisch.

 

 

 

Es mögen sich vielleicht schlaue Leute die "neue" Welt ausdenken und dabei ihre Differenzierung vorantreiben, aber den neuen Menschen können sie nicht machen. Darum haben wir nur die Wahl zwischen Korruption im Überschaubaren und Persönlichen, wo's nix macht und öffentlicher Korruption, der wir heute so hilflos gegenüberstehen.

 

Nur, die nicht-korrupte Welt, die gibt's nicht, außer in Hollywood.

 

 

 

Noch was:

 

Ich habe auch "Nation" immer als etwas verstanden, was einer Ausdifferenzierung absolut konträr gegenübersteht, es ist ja im Gegenteil ein integrierendes Prinzip, egal, ob "Nation" jetz Großfamilie, gemeinsamer Idealismus oder "Klasse" bedeutet. Darum krieg ich jetz nicht so ganz mit, warum du der alten Welt 0% verhaftet bist ...?

 

Ich hätte dich für einen richtigen Altweltler gehalten.

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Beitrag Nr. 332

Antwort auf Nr. 306

Betreff: Re: alte welt

Datum: 28.01.2000 02:18

Autor: peter

Hier liegt offenbar ein ziemliches mißverständnis vor. Laß es uns aber an anderer stelle ausräumen (falls das noch nötig ist).

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Beitrag Nr. 309

Antwort auf Nr. 306

Betreff: Re: alte welt

Datum: 25.01.2000 01:10

Autor: Peter

 

ich verstehe bahnhof...

 

 

 

Aber vielleicht später noch mal.

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Beitrag Nr. 297

Betreff: Ideologie

Datum: 24.01.2000 03:22

Autor: Friedrich

[Friedrich hat mich [peter] beauftragt, folgenden beitrag reinzusetzen. Er hat den brief an eine aktivistin von „voran!“ („sozialistische initiative“ o.s.ä.) geschrieben, mit der er sich an einer kaufhalle unterhalten hat, wo sie flugis verteilt hat, die dann aber nicht mehr da war. Vielleicht liest sie’s hier.]

 

 

Hallo Du!

 

Ich glaube, erst wenn du alles ideologische hinter dich gelassen hast, du über den tellerrand schaust, und dann vielleicht feststellst, daß eben nicht alles aus einer bestimmten ideologischen sicht heraus zu erklären ist, wirst du näher an dir selbst sein, wirst du die welt einmal mit ganz anderen augen sehen (können).

 

Jede ideologie sieht den mensch nur als zweck, als zahl, der sich unterzuordnen hat (selbst du ordnest dich ja freiwillig einer partei-linie unter). Wenn sich ein mensch freiwillig unterordnet, ok (es gibt immer eine kampflage [?], nur ideologien lassen keine wahl zu.

 

Ideologien fordern: schnauze halten! Und graben damit ihr eigenes grab. Ihr (dogmatische) blindheit erkennst es nicht. Aber so funktioniert nun mal die dummheit. Ideologien fordern/fördern dummheit. Jeder, der selbständig denkt, ist ein klassen- oder sonst-was-feind...

 

Du hast ein sympathisches gesicht. Was sich dahinter verbirgt, wirst du am besten wissen. Du selbst bestimmst, ob du dein denken einschränken läßt oder nicht. (Wann wirst du dann für andere der klassen-verräter sein?)

 

Dir alles gute!

 

Ein globalisierungs-feind.

 

 

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Beitrag Nr. 291

Betreff: Helmut

Datum: 23.01.2000 13:51

Autor: Florian

Micha Brumlik schreibt am Wochenende in der taz (Artikel "Der Kanzler der Einheit als Staatsfeind"):

 

 

"In [seiner] Einstellung - nicht in den Taten! - trifft sich der Ex-Kanzler mit radikalen Tierschützern, anarchistischen Totalverweigerern und dem linken Terrorismus der 70er Jahre ..."

 

 

 

Weil ich mich in etwa der mittleren Gruppe zuordne, möchte ich dir, lieber Micha, eine Antwort auf deine Komplimente geben:

 

Zunächst mal würde mich interessieren, wen du mit deinem "nicht in den Taten!" eigentlich beschützen willst - Kohl, oder uns radikale Wirrköpfe? Ich denke, du wolltest wohl Kohl nicht in den RAF-Sack stecken, was? Während wir da ruhig reingepackt werden können ... recht überheblich, und gar nicht wertfrei, was mich zum eigentlichen Thema bringt ...

 

Du sprichst eher abfällig über "werthaft begründete Gesinnung" und stellst dem das scheinbar neutrale Heil der "demokratischen Legitimität" gegenüber. Das passt ja gut zu dem tags zuvor in der taz gedruckten konservativen Philosophen Michael Stürmer:

 

"Die Demokratie verzichtet im Grunde darauf, Werte einzufordern. Nur Diktaturen behaupten, sie beruhten auf Werten [...] Die Demokratie legitimiert sich durch Verfahren, nicht durch ihre Inhalte."

 

Diese Schulbuch-Demokratie, in der nur Verfahren zählt, glaubst du, dass sowas sich halten kann?

 

Wer soll sich denn für sowas begeistern können??! Ich sehe schon deinen Punkt, du willst gar keine Begeisterung im Gesellschaftlichen; aber den Gefallen, Identitäten und Emotionen hintanzustellen zugunsten eines angeblich wertfreien Apparats, den wird dir keine Bevölkerung der Welt tun. Das wäre ja auch gar keine "Volksherrschaft", sondern die Herrschaft von Apparatschiks, die die "wertfreien" Regeln machen. Der Glaube an so eine "wertfreie" Mechanik der Verfahren ist doch Fiktion, die in dem Augenblick kollabiert, in dem sie das Reissbrett verläßt. Verfassung, demokratische Legitimation, parlamentarische Spielregeln - ist das alles nicht Lichtjahre weg vom Denken und von den Handlungsmöglichkeiten der (souveränen?) Bevölkerung? Dementsprechend wacklig ist natürlich der Boden der kollektiven Volkspsyche, auf dem dieses Kartenhaus steht. Zurecht, finde ich, weil:

 

Werte und Gefühle sind okay! Ohne (kontroverse) Werte und ohne den "Weltbürgerkrieg" hätten wir tatsächlich das "Ende der Geschichte" erreicht, wo alles in tödlicher Langweile erstickt, aber da hab ich keine Angst, soweit ist es noch lange nicht. Werte und Gefühle sind okay, solange ein Wert dabei ist: Das Lob der Subjektivität und das Desinteresse an "Wahrheit", auch als das Autonome Individuum bekannt.

 

 

 

Der Unterschied zu Kohl ist: Er heuchelt sein Ehrbewusstsein, um was-weiß-ich zu verschleiern, seine Werte waren immer nur Tarnung für Machtspielchen. Aber soll er doch großtun mit seiner Ehre! Ich weiß, dass er und sein Umfeld zu meinen "Werten" in Gegnerschaft steht, und diese Orientierung genügt mir! Ich muss auch gar nicht so dringend wissen, von wem die Kohle gekommen ist. Die Korruption des Parlamentarimus ist doch Legion, wen interessieren da noch Details?

http://www.taz.de/tpl/2000/01/22.fr/tbox?Ueber=&Tname=a0055&idx=0&re=t

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Beitrag Nr. 295

Antwort auf Nr. 291

Betreff: Re: Helmut

Datum: 24.01.2000 01:54

Autor: Peter

 

Eh, flo, was ist denn mit DIR los?! - Bist du jetzt unter die wertkonservativen gegangen?...

 

 

 

Sehr gefallen hat mir: „Verfassung, demokratische Legitimation, parlamentarische Spielregeln - ist das alles nicht Lichtjahre weg vom Denken und von den Handlungsmöglichkeiten der (souveränen?) Bevölkerung?“

 

 

 

: SEHR GUT!!! Das ist genau meine position! Es muß unsere aufgabe als autochthone anarchos sein, vertreter des wirklichen volkes zu sein, das sich einen scheiß um verfassung schert bzw. das sich immer noch von den ingenieuren genötigt fühlt, sich um so was eine birne zu machen. Was heißt hier „vertrerter“?! - WIR SIND DAS VOLK! Wir wollen niemanden über uns, das volk soll sich selber regulieren, also keine demoKRATIE, keine volxHERRSCHAFT, sondern selbstregulierung (wenn „selbstregulierung“ nicht ein unding in sich wäre, denn „regulieren“ setzt ja auch immer einen REGULATOR (als protoKRATOR) voraus..., aber wir lassens mal der tradition halber stehen). Von diesem standpunkt des natürlichen volkes aus gibt es keine verfassung! Eine verfassung ist immer produkt von leuten, die eine bestimmte vorstellung vom zusammenleben haben, die es besser wissen, als die anderen, die sich anmaßen, für die anderen zu sprechen, d.h. aber die experten, intellos usw. sind: herrschaftsgeil-kratophile! Es gibt nur eine verfassung: meine, unsere verfassung, d.h. unser seelisch-körperlicher zustand.

 

 

 

Natürlich ist das jetzt etwas verkürzt bzw. rein thetisch; ich bin der meinung, wir müssen wenigstens tuchfühlung mit leuten halten, die an der ausarbeitung von verfassungen sind, müssen dort einen gewissen einfluß unterbringen, quasi als volksverteter fungieren. Aber dazu, zu dieser komplexen und beschissenen, aber wohl zum teil wohl oder übel notwendigen beschäftigung später. Ich werde eine minimal-verfassung ausarbeiten.

 

 

 

Du schreibst: „... - ist das alles nicht Lichtjahre weg vom Denken und von den Handlungsmöglichkeiten der (souveränen?) Bevölkerung? Dementsprechend wacklig ist natürlich der Boden der kollektiven Volkspsyche, auf dem dieses Kartenhaus steht.“

 

 

 

: He? Der volxpsychotische boden ist doch nicht wacklig (der ist doch solide wie das baierntum!), sondern die artifizielle konstruktion „konstitution“ ist es! Oder wie meintest du das?

 

 

 

Und hier machst du den parforce-ritt vom wertkonservativen zum stirneristen, kriegst rasant den dreh vom konservativen zurück zum eigner!: „Werte und Gefühle sind okay! Ohne (kontroverse) Werte und ohne den "Weltbürgerkrieg" hätten wir tatsächlich das "Ende der Geschichte" erreicht, wo alles in tödlicher Langweile erstickt, aber da hab ich keine Angst, soweit ist es noch lange nicht. Werte und Gefühle sind okay, solange ein Wert dabei ist: Das Lob der Subjektivität und das Desinteresse an "Wahrheit", auch als das Autonome Individuum bekannt.“

 

 

 

: Das geht ja ruckizucki bei dir! Schwindelerregend! (Was aber sind „(kontroverse) Werte“?)

 

 

 

Long live „desinteresse an ‚wahrheit‘“!

 

 

 

Darf ich noch etwas an radikalität zulegen?: Wert und gefühl ist ein widerspruch. Wert ist das bei konservativen so beliebte regulativ bei nichtvorhadensein des natürlichen „regulativs“, das das gefühl ist. Wert = gefühlssubstitut. Ein wert ist immer eine vorgabe, eine vorschrift, eine präskription, eine norm - also immer etwas mir fremdes.

 

 

 

In stirners namen - amen!...

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 301

Antwort auf Nr. 295

Betreff: Re: Helmut

Datum: 24.01.2000 12:12

Autor: Florian

"Das geht ja ruckizucki bei dir! Schwindelerregend! (Was aber sind „(kontroverse) Werte“?)"

 

 

na z. b. ehrgeiz gegen gelassenheit, harmoniedruck gegen ehrlichkeit, pathos gegen ironiefähigkeit usw.

 

oder, was weiss ich? was unterscheidet DICH von Helmut Kohl und den seinigen?

 

 

 

"Darf ich noch etwas an radikalität zulegen?: Wert und gefühl ist ein widerspruch. Wert ist das bei konservativen so beliebte regulativ bei nichtvorhadensein des natürlichen „regulativs“, das das gefühl ist. Wert = gefühlssubstitut. Ein wert ist immer eine vorgabe, eine vorschrift, eine präskription, eine norm - also immer etwas mir fremdes."

 

 

 

Peter, du solltest dich endlich mal entscheiden, finde ich!

 

Wenn du so radikalstirneristisch drauf bist, welche Rolle kann dann eigentlich noch Sozialisation und damit deine "Nation" spielen (was immer das jetz auch sei)? Sozialisation besteht doch zu am guadn Schtiggl aus Werten; da wo Gefühl und Werte auseinanderklaffen, da stehst du auch im Widerspruch zu deiner Nation, oder?

 

 

 

Aber jetz wird mir auch manches klar, was am Rassismus für manchen so interesssant ist: Der hebt diesen Widerspruch irgendwie auf, richtig? Du kannst im Kopf der Radikalindividualist sein, was aber mit den Werten deines Volkes per definitionem nicht kollidieren kann, weil du ja dessen grundsätzliche Eigenschaften IM BLUT hast. Das ist ja fast Dialektik: These (ich und meine Gefühle) - Antithese (die Gemeinschaft und ihre Werte) - Synthese (Rassentheorie).

 

 

 

Tja, nicht dumm, meine lieben. Aber mir kommts so vor, als käme dieser Rassen-Schmarrn gar zu passend zu eurem Problem, eine maßgeschneiderte Lösung sozusagen, hihihi ...

 

 

 

Ich glaube, das ist das beste, was ich bis jetz hier gelernt habe über Rechte/Nationale (und zum lernen bin ich gekommen), dieses Dilemma aus radikaler Sehnsucht nach Freiheit und doch dem Wunsch, die Harmonie des Konform-Seins und Dazugehörens auszukosten. Sehr tragisch, ich kann solche Gefühlsfallen gut nachvollziehen, ich bin auch in so einer drin ...!

 

 

 

Nichts für ungut, wenn ich Quatsch rede, dann sagts mir!

 

Flo

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Beitrag Nr. 304

Antwort auf Nr. 301

Betreff: Re: Helmut

Datum: 24.01.2000 20:50

Autor: Peter

 

Ja, gut, die „(kontroverse) Werte“ sollen alle schön nebeneinander stehen bzw. sich gegenseitig ablösen wie ebbe & flut...

 

 

 

„Was unterscheidet DICH von Helmut Kohl und den seinigen?“ - Wie kommst du denn in diesem zusammenhang auf diese frage?!... Ick kann dir nich folgen! Was mich von h. kohl unterscheidet, ist vielleicht das gleiche, was mich von g. schröder unterscheidet: den sah nämlich gerade im fernsehn, und der mann ist ALT geworden in den paar monaten!... Diesen streß mache ich mir nicht, bundeskanzler zu sein. That’s the diff’rence!

 

 

 

Flo schreibt: „Peter, du solltest dich endlich mal entscheiden, finde ich!

 

Wenn du so radikalstirneristisch drauf bist, welche Rolle kann dann eigentlich noch Sozialisation und damit deine "Nation" spielen (was immer das jetz auch sei)? Sozialisation besteht doch zu am guadn Schtiggl aus Werten; da wo Gefühl und Werte auseinanderklaffen, da stehst du auch im Widerspruch zu deiner Nation, oder?“

 

 

 

: Hier gibt’s nichts zu entscheiden. Individualismus, kollektivismus, globalismus und lokalismus sind alle auf wundersamste weise versöhnt! DAS ist nA! Wenn du so willst ist folgendes ein „wert“: Tu niemandem das an, was du nicht willst, daß er es dir antut! The golden rule, du kennst sie ja. So, aber das ist, wenn es wirklich funktionieren soll, eben kein „wert“, sondern es muß auf einem gefühl basieren: man weiß: verletz ich den jetzt, dann schmerzt das bei dem; und ich weiß, was schmerz bedeutet, weil ich nicht gezähmt & abgestumpft bin, ich fühle es. Und wenn nation, dann eine, wo menschen SO mit sich umgehen, und nicht, weil sie „werte“ eingebläut bekommen haben. Aber ich wills mal nicht so hardcore-stirneristisch machen (und auch ein bißchen weniger theoretisch): im pirinzip sam ma uns ayni! Aber hier siehst du wieder mal, daß man stirner immer falsch interpretiert. Es ist der „egoist“ und schluß - falsch!

 

 

 

Flo: „Aber jetzt wird mir auch manches klar, was am Rassismus für manchen so interesssant ist: Der hebt diesen Widerspruch irgendwie auf, richtig? Du kannst im Kopf der Radikalindividualist sein, was aber mit den Werten deines Volkes per definitionem nicht kollidieren kann, weil du ja dessen grundsätzliche Eigenschaften IM BLUT hast. Das ist ja fast Dialektik: These (ich und meine Gefühle) - Antithese (die Gemeinschaft und ihre Werte) - Synthese (Rassentheorie).“

 

 

 

: Denk, denk, denk, nachdenk... : - vergeblich! Klägliches scheitern! Nix kapiert, setzen, fünf.

 

 

 

Aber wenn ich mal die stichpunkte aufgreifen darf: Ich als „radikalindividualist“, der nur nach seinen gefühlen, instinkten und trieben lebt (in der theorie.... hahaha!), ich will zwar überhaupt keine norm erfüllen, die mir irgendwelche rassisten vorbeten, aber sieh an!: unterm strich bevorzuge ich eben doch komischerweise möglicherweise eine hellhäutige frau mit blauen äugileins (sicherlich nicht nur aufgrund der rassemerkmale). Ich LEBE das, was für rassisten eine lehre, ein zwang, eine vorschrift ist, die notwendigerweise mit ihren tatsächlichen inneren wünschen gar nichts zu tun haben muß. Wenn ihre innersten wünsche so eindeutig „rassistisch korrekt“ wären, dann müßten sie überhaupt kein aufhebens drum machen (was ja große bevölkerungsteile auch nicht tun: die wählen sich einfach gleichrassige partner und basta!). Stattdessen entwickeln sie irgendwelche langweiligen rassentheorien und glauben irgendetwas auf wixenschaftlichen art & weise rechtfertigen zu müssen, anstatt es wie das normale volk zu halten, das sich nicht die bohne um rassetheorien schert, in der regel und in der mehrheit aber ihrer rasse treu bleibt. Das volk ist nA! Nieder mit dem NS! Der nA ist einfach viel radikaler, spannender und entspannter („(kontroverse) Werte“) als der NS! Das alles heißt selbstredend nicht, daß ich nicht morgen schon „rassenschande“ begehen kann.

 

 

 

Jetzt schreibst du: „Tja, nicht dumm, meine lieben. Aber mir kommts so vor, als käme dieser Rassen-Schmarrn gar zu passend zu eurem Problem, eine maßgeschneiderte Lösung sozusagen, hihihi ...“

 

 

 

: Also ich weiß jetzt nicht, worauf sich das bezieht, aber wenn man es auf das gerade von mir gesagte bezieht, haut es jedenfalls hin: „nicht dumm“, „maßgeschneidert“, „hihihi“ - alles stimmt!

 

 

 

Flo: „Ich glaube, das ist das beste, was ich bis jetz hier gelernt habe über Rechte/Nationale (und zum lernen bin ich gekommen), dieses Dilemma aus radikaler Sehnsucht nach Freiheit und doch dem Wunsch, die Harmonie des Konform-Seins und Dazugehörens auszukosten. Sehr tragisch, ich kann solche Gefühlsfallen gut nachvollziehen, ich bin auch in so einer drin ...!“

 

 

 

: Nun, das mag zwar für rechte hinhauen und stimmen, allein mich betrifft es nicht. Hab ja auch nie gesagt, daß ich rechter bin. Aber auf den NS trifft das auch so ungefähr zu. Wilhelm reich hat ja viel darüber geschrieben, über die sehnsucht der faschos nach freiheit und der gleichzeitigen unfähigkeit, frei zu sein.

 

 

 

Flo: „Nichts für ungut, wenn ich Quatsch rede, dann sagts mir!“

 

 

 

: Nö, war kein quatsch. Möglicherweise warens die beiden stellen, wo ich nicht mitgekommen bin...