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Beitrag Nr. 18

Antwort auf Nr. 6

Betreff: Re: nationale Anarchie

Datum: 12.12.1999 13:54

Autor: Peter Töpfer, kontakt@nationale-anarchie.de

"national" verstehe ich nicht im sinne des nationalstaates

(http://www.nationale-anarchie.de/Auseinander-_und_Zusammensetzu/Mit_Antideu

 

tschen/Elsasser/elsasser.html), sondern im sinne einer biosoziopsychischen

 

einheit von menschen, die sich mehr oder weniger gleichen, etwa ähnlicher

 

abstammung sind. Für mich ist der wortstamm "nat" von bedeutung: das steckt

 

geburt drin, alles, was geboren ist, was seinen natürlichen platz, seine

 

natürliche ordnung hat, alles, was einfach da ist und das sog. "lebensrecht"

 

hat (ich weiß, das hörst du nicht gern; für mich gibt es auch kein "recht",

 

dennoch benutze ich diesen begriff, um etwas kenntlich zu machen,

 

auszudrücken (siehe

 

http://www.nationale-anarchie.de/Auseinander-_und_Zusammensetzu/Mit_Reaktion

 

aren/mit_reaktionaren.html)). Demnächst müßte auch das nA-Manifest fertig

 

sein. Darin wirst du mehr zur definition erfahren. Ich denke (noch (könnte

 

mich da durchaus demnächst revidieren)) -- obwohl ich mir der problematik,

 

die du schilderst, absolut bewußt bin --, daß "national" der richtige

 

begriff ist (auch wenn mir autochthon oder indigen oder eingeboren im grunde

 

besser gefällt). Auch aus dem grunde, daß ich -- im gegensatz zu dir -- im

 

"nationalen widerstand" sehr wohl auch "national-anarchistische" ansätze,

 

inhalte usw. sehe. Diese leute, die es -- neben wirklichen faschos -- im

 

nationalen widerstand gibt, möchte ich nach wie vor ansprechen. (Das ist zugegebenermaßen etwas machiavellistisch. Aber ich meine es absolut ehrlich mit meiner definition von „national“; und ich glaube wirklich, daß dieser begriff als machiavellistische manövriermasse.) Ich nehme

 

an, du hast keinen kontakt zu solchen leuten. Ich kenne aber einige. Ich

 

sehe dort ein ziemliches potential. Leider bedienen diese leute sehr oft die

 

strategie der herrschenden und das image, das die herrschenden von

 

nationalen systemkritikern zeichen, weil sie so die kritik am leichtesten

 

zurückweisen können. Gäbe es keine nazis, müßte man sie erfinden. Oft sind

 

die nationalen auch wirklich so blöde und stellen sich genau so dar, wie es

 

das system will. Du willst nicht wahrhaben, daß sich im natioanlen

 

widerstand tatsächlich die ureinwohner mit ihren authentischen und

 

elementaren interessen artikulieren. Ich finde auch das nationale

 

"revolutionär", voller kraft und freiheitsdrang: wir machen das, wozu wir

 

lust haben, und nicht, was ihr uns vorschreiben wollt! Siehst du denn diesen

 

egoistischen, radikal stirneristischen impetus nicht? Das ist doch

 

wunderbar! Wenn ich mir so einen one-world-bonzen vorstelle, irgend so einen

 

typen wie kissinger oder brzezinski oder wat weeß icke, und dann einen

 

 

deutschen selbstbewußten nationalen, dann springt mir doch das herz über vor

 

sympathie mit dem nationalen! Genau so, wie mir das herz schlägt, wenn ich

 

da an zapatistas denke.

 

 

 

florian, ich laß mich von niemandem "vereinnahmen" bzw. stört mich das

 

nicht, wenn das einer macht. Ich korrumpiere mich bloß nicht. Da bleibe ich

 

absolut radikal. Das hieße z.b., jemandem klipp & klar widersprechen, wenn

 

er auf die idee kommen sollte, in meinem namen zu sprechen. Wenn ich

 

einzelkämpfer bleibe - na gut, dann soll es so sein. Das, die integrität,

 

ist für mich das wichtigste. Ich muß allerdings zugeben, daß ich mir über

 

solche dinge noch überhaupt keinen kopf gemacht habe. In anlehnung an etwas,

 

was ich bei einer us-anarchy-seite gelesen habe, meine ich: die nationale

 

anarchie ist eine "partei", die nicht existiert; sie hat keine

 

organisatorische struktur... Alles fügt sich organisch, gefühlsmäßig,

 

kultisch... Mir geht es viel mehr um eine wirkung, eine gewisse aus- bzw.

 

abstrahlung.

 

 

 

„Man braucht dazu [„nation“] einen Staat, und das macht diese Variante von "Nation"

 

so unsympathisch“, schreibst Du. Nein, braucht man nicht! Schau mal nach nordamerika, wo die indianer sich auch nations nennen! So verstehe ich national. Nation ist tatsächlich nur

 

"Geburtsgemeinschaft" oder ganz einfach "Stamm", wie du schreibst. Im

 

übrigen regiert hier bei mir auch nur das gefühl. natürlich ist mir deine

 

position geläufig und gut bekannt und kann ich sie teilen, aber dennoch gibt

 

es in mir auch -- keine angst, nicht sonderlich stark ausgeprägt! -- ein

 

nationalgefühl "deutsch". "Volk" in diesem sinne heißt für mich auch immer

 

"einfache, direkte, ehrliche, gefühlvolle menschen, wie es sie öfter in den

 

niederen schichten gibt". Du kennst ja die zwei bedeutungen von "volk".

 

Das projekt nationale anarchie ist ein prozeß, es ist eine idee, ein wachstum,

 

eine entwicklung, ein anstoß. Erwarte nichts. Gut ist, daß du an diesem

 

prozeß teilnimmst. Es gibt keinen "anarchen", es gibt nur uns einfache

 

menschen, keinen gott, keinen herrscher über uns. Wir gestalten, falls wir

 

gestalten. Wir entscheiden, falls wir entscheiden. Es geht nicht darum zu

 

sehen, ob du dich an irgend etwas beteiligst, dich diesem etwas anschließt;

 

es geht darum, daß du dieses etwas bist, daß du teil dieses etwas bist.

 

 

 

>

 

> Eine andere, sozusagen originalgetreue Version hat sich bei uns gehalten

 

> und das hatte für viele Leute böse Konsequenzen, als Deutschland dann

 

> mal Amok gelaufen ist. Sicher hat es Ausrottungskriege schon oft gegeben

 

> auf der Welt (z. B. da, wo man heute besonders hartnäckig auf der

 

> Einzigartigkeit der Nazi-Massaker besteht: in Nordamerika); aber jeder

 

> war einer zuviel, und ich will jedenfalls keinen erleben. Auch keinen,

 

> bei dem ich nichts zu befürchten hätte.

 

 

 

Du schreibst: „Jeder krieg war einer zuviel, und ich will jedenfalls keinen erleben. Auch keinen,

 

bei dem ich nichts zu befürchten hätte.“ Auch in diesem punkt sind wir uns absolut einig. Wenn ich ein motiv habe, überhaupt irgendwie mitzumischen, dann ist es einen krieg zu verhindern.

 

Krieg ist m.E. eine all zu reale gefahr; und es herrscht krieg, überall.

 

 

 

> Diese Version "Geburtsgemeinschaft" ist nämlich auch nicht mein Ding,

 

> weil sie die Fronten betoniert: Wofür ich zu kämpfen hätte, was Verrat

 

> sei, usw.

 

> Auf einen biologisch determinierten Einsatzplan kann ich gut verzichten.

 

>

 

> Beide Versionen sind irgendwie freiheitsfeindlich. Trotzdem bleibt

 

> Zusammenhalt und Vertrauen für mich DIE Voraussetzung für eine

 

> herrschaftsfreies Leben.

 

 

 

tja, auch das unterschreibe ich 100 %ig. Ich bin mir auch des dilemmas

 

bewußt. Ich glaube, wir müssen dieses dilemma akzeptieren. Nicht wir haben

 

es so geschaffen, wir sind in das dilemma hineingeboren. Dieses dilemma hat

 

verschiedene namen, u.a. überbevölkerung, völkerwanderung, migrationismus,

 

globalkapitalismus usw. Wir müssen jetzt das beste draus machen. Aber was?

 

Bevölkerungsreduktion, radikale änderung/verbesserung der diplomatie,

 

radikale qualitätssteigerung der inter-nationalen beziehungen bei

 

gleichzeitigem rückzug aufs eigene national-gebiet (kreislaufwirtschaft),

 

vertrauensbildende maßnahmen usw. Gegen haß hilft nur liebe. Gemetzel sind

 

nur resultate von verteufelungen. Wir müssen entdämonisieren. Man ist kein

 

dämon, wenn man land haben will, auf dem man leben will.

 

 

 

>

 

> Der beste Begriff, den ich für mein Gefühl von Zugehörigkeit habe, ist

 

> "Heimat" im Sinn von "autochthones Leben". "Heimat" fasst immer das, was

 

> dem Einzelnen am Herzen liegt; es ist ein dehnbarer, oder besser: ein

 

> subjektiver Begriff, der sich auch verändern kann.

 

> Sobald ein Mensch durch sein Handeln zeigt, dass er sich kümmert um das

 

> Land und die Leute rundherum, dass er sensibel ist für Zerstörung und

 

> Aushöhlung, die dieser Heimat droht; da kann er (oder sie) doch

 

> weiß-Gott-wo geboren sein und rabenschwarz oder moosgrün sein. Das

 

> eigentliche Problem mit Einwanderern ist doch eher, dass DIE sich

 

> abschotten, weil WIR uns abschotten, weil DIE sich abschotten, usw. ...

 

> Oder hat schon mal wer versucht, einem Einwanderer die Liebe zu unserer

 

> Heimat und die Sorge um sie nahe zu bringen? Viele Widerstandsbewegungen

 

> des Südens sind auch so was wie "autochthone Anarchisten", da sollte das

 

> doch nicht soo schwer sein ...?

 

 

 

Wir dürfen nicht vergessen, das "abschotten" (etwa von extrem unfreien

 

kulturellen gruppen wie islamisten) auch etwas "natürliches" ist. Ein

 

stirner etwa könnte sagen: ich schotte mich ab, ich will mich abschotten,

 

ich will mit manchen leuten einfach nichts zu tun haben. Erzählt mir, was

 

ihr wollt, ich empfinde so, und ich handle danach. Ich bin aber dahingehend

 

mit dir einverstanden, daß ich das als teil des dilemmas betrachte, aus dem

 

wir rauskommen müssen. Ich bin -- im gegensatz zu den meisten im nationalen

 

widerstand -- prinzipiell FÜR integration. Es geht gar nicht anders. Aber

 

gleichzeitig muß dieser migrationismus aufhören. Wir können nicht ewig

 

weiterintegrieren. Ich wüßte nicht, worin der sinn dafür liegen sollte. Ich

 

bin mit dir einverstanden, daß WIR es sein müssen, die mit der abschottung

 

aufhören müssen. Ich fühle mich auch viel stärker als eingeborener, diesen

 

ersten schritt zu gehen. Aber wer hat schon dieses (nationale)

 

selbstbewußtsein heute, als solch souveräner eingeborener mit immigranten

 

umzugehen, sie mitzureißen, sie für unsere "kultur" zu gewinnen? Ich nehme

 

dir nicht ab, daß es dir ganz und gar egal ist, wer in deiner heimat zu

 

deinem stammesmitglied wird. Ein solcher stamm ist nämlich nur dann ein

 

stamm in deinem sinn ("Zusammenhalt und Vertrauen für mich DIE Voraussetzung

 

für ein herrschaftsfreies Leben"), wenn die mitglieder eine zahl von

 

gemeinsamkeiten haben. Du kannst das nicht beliebig strapazieren. Die

 

autochthonen anarchisten im süden kennen doch dieses problem gar nicht in

 

dem ausmaß wie wir es in deutschland haben. Insofern haben wir es schon

 

etwas schwerer.

 

 

 

 

 

> Andersrum gibt es auch eine Menge Deutsche, die mich und meine Heimat im

 

> Grunde verachten. Ein schwieriges Gelände sind da Städte; die sind echt

 

> schon eine Domäne der global-gleichgeschalteten Einheits-Popkultur.

 

> Ich wohne jetzt schon länger in München, aber ursprünglich komme ich aus

 

> dem Voralpenland, aus dem Grenzstreifen zu Österreich. Dort gibt es

 

> einige Leute, die an Begriffen wie "Heimat" oder "autochthones Leben"

 

> schon etwas finden können - und zwar in einem durchaus freidenkerischen,

 

> individuellen und "antifaschistischen" Sinn, wenn man die Herden von

 

> bravem und gleichgültigem Konsumvieh heute als waschechte Nachfahren der

 

> Nazi-Spießer damals auffasst. Und dafür spricht eine Menge.

 

 

 

Yeah! ist mir sehr sympathisch. Dazu mußt du wissen, daß ich mitteldeutscher

 

bin (ich stamme aus sachsen (leipzig), wo ich bis 16 gelebt habe) und eine

 

affinität zum süddeutschen raum habe. Ich bin z.b. begeisterter volkstänzer

 

und tanze am liebsten süddeutsche tänze (also auch die sog. zwiefachen, die

 

es im norden nicht gibt). Du kennst ganz bestimmt hubert von goisern. Ich

 

finde es so schade, daß er diese kompromisse mit der world music macht. Aus

 

ihm spricht doch nur die sehnsucht, ganz einfach diese wunderschöne

 

süddeutsche musik zu spielen. Auf 3sat läuft meist vormittag wetterbericht

 

von ski-gebieten in den alpen. Und da wird immer so eine geile musik

 

gespielt, da dreh ich immer fast durch!...

 

 

 

> Schon auf dem Gymnasium haben eine Menge Schüler aus meiner Umgebung

 

> ihre Herkunft und Identität aus kopflosem Opportunismus über Bord

 

> geschmissen. Als ich dann nach München gezogen bin, habe ich das

 

> autochthone Bewußtsein auf weiten Strecken mit Isolation bezahlt, weil

 

> viele Leute um mich herum den Dialekt, das direkte Auftreten und die

 

> etwas "romantischen" Auffassungen als lächerlich und hinterwäldlerisch

 

> verachten.

 

 

 

florian, ich fühle voll mit dir. Ich finde das so schade! Aber was soll man

 

machen? Es gibt keinen anderen weg als so zu leben, wie man es für richtig

 

hält und darauf hoffen, daß es abstrahlt. Lies mal wenn du bock hast meinen

 

artikel über meine entdeckung des volkstanzes in "kultur". Ich bin überzeugt

 

davon, daß der volkstanz sich einer riesigen beliebtheit erfreuen würde,

 

wenn es diesen eigenartigen nationalmasochismus nicht gäbe. (Den artikel

 

habe ich vor langer zeit geschrieben, als ich noch "linksnationaler", also

 

noch nicht nihilist war.) Der volkstanz an sich und als solcher ist so eine

 

wunderschöne sache, ein unglaubliches erlebnis und gefühl, und ausgerechnet

 

das wird heute als absolut pervers usw. empfunden.

 

 

 

>

 

> Ich kann mich aus dieser Biografie heraus gut mit "autochthoner

 

> Anarchie" anfreunden, weil ich zu Hause am Land mehr der Revoluzzer war

 

> und in der Stadt dagegen oft als folkloristische Witzfigur abgestempelt

 

> wurde; und das muss sich beides ändern, grrr!

 

 

 

Jawoll! Sag mal, wenn bei euch da unten mal ein volkstanz-festival oder so

 

was ähnliches stattfinden sollte, würdest du mir da mal bescheid sagen?

 

 

 

>

 

> Trotz allem bin ich weiterhin skeptisch gegenüber "national", weil der

 

> Begriff von "vaterländisch" Bewegten und Wohlstandsrassisten immer

 

> wieder so mühelos übernommen und zurechtgezimmert wird.

 

> Selbst, wenn in einem national-anarchistischen Umfeld durch und durch

 

> individuell und herrschaftsfeindlich gedacht wird:

 

> Sobald der Horizont einer solchen Bewegung größer wird - und das soll er

 

> ja -, scheint es mir sehr fraglich, ob so ein "Dritter" oder sogar

 

> "Vierter Weg" durchzuhalten ist. Ich denke, die richtigen NAZIS, die

 

> Ethnofaschisten, die keinem anderen was gönnen - weder den oft

 

> wagemutigen Neuankömmlingen noch einem alteingesessenen "Fremden" -, die

 

> sind in Deutschland auf lange Sicht "strukturell mehrheitsfähig", weil

 

> sie es verstehen, sich überall einzunisten und unterschiedlichste Kreise

 

> unter vagen Begriffen wie "Deutschland" und "Arbeitsplätze"

 

> zusammenzubringen.

 

 

 

ich glaube, du siehst die sache verkehrt. Du übertreibst, du mißt denen eine

 

bedeutung, macht, kraft zu, die sie nicht haben. Glaube mir, diese

 

"ethnofaschisten", diese "richtigen nazis": davon gibt es nur sehr wenige.

 

Die sind bedeutungslos. Alles hängt von uns libertären ab, wie es sich

 

weiterentwickeln wird. Besetzen wir die begriffe "heimat" usw. nicht (wie es

 

das neurechte strategem so schön falsch sagt), dann übernehmen reaktionäre das

 

ruder. Die amalgamierung von nation und reaktionär muß aufhören! Wir müssen

 

von den basken, iren und indianern lernen! (Kennst du henning eichberg?) Ich

 

denke, du übertreibst und hast ein sehr verzerrtes bild von "nationalen".

 

Ich wünsche mir, daß wir uns mal persönlich kennenlernen. Wenn du mal in

 

richtung berlin kommen solltest, dann sag vorher bescheid. Dann könntest du

 

auch nationale kennenlernen, die ganz und gar nicht so sind, wie du die dir

 

vorzustellen scheinst. Ich horche mich mal um, ob ich dir in münchen ein

 

paar leute empfehlen kann zum kennenlernen und diskutieren.

 

 

 

> Die schlucken doch auf die Dauer alles, was sich "national" nennt. Ich

 

> bin darum sehr gespannt, wie sich die "Auseinander- und

 

> Zusammensetzungen mit Nationalsozialisten" auf eurer Homepage

 

> entwickeln.

 

 

 

Ey, laß mich nicht alles allein machen! Schreib du doch was dazu! Nimms doch

 

in deine hände! Na gut, ich werde noch was dazu schreiben... Und zwar

 

geistert mir ein artikel im kopf herum: "Zur psychopathologie des NS". Der

 

NS ist vor allem eine psychische angelegenheit. Es ist eine art trotz,

 

stolz. Die NSler sind in diesem trotz gefangen. Das ist für viele überhaupt

 

nicht nachvollziehbar, verständlich. Und die dämonisieren dann. Ich kann das

 

nachvollziehen. Die NSler aus ihrer isolation zu holen: darum geht es. Und

 

das geht nur mit etwas einfühlungsvermögen, und auch damit, ihnen auch mal

 

recht zu geben, dort, wo sie recht haben. Und in einer globalistischen welt,

 

die die heimaten einebnet, haben nazis auch irgendwo recht. Sollen wir so

 

eine art psychotherapeuten sein? Ich denke, in einer gewissen hinsicht, ja.

 

D.h. nein: wir drücken nur unsere wahren gefühle aus und bewirken damit

 

etwas in unserem sinne. Das gehört auch zu dem dilemma, von dem ich vorhin

 

gesprochen habe. Wir müssen hier pioniere sein. Und wenn du nur ekel und

 

verachtung für nazis empfindest, dann gehörst du nicht zu den pionieren.

 

Glaube mir: ich kenne nazis. Es gibt aber nur einen oder zwei, bei dem ich

 

sagen würde, daß bei ihm hopfen & malz verloren ist. Alles hängt nur davon

 

ab, wie WIR sind, wie WIR uns darstellen. Ich finde diese dämonisierung

 

absolut lächerlich.

 

 

 

>

 

> Ich will ganz offen sein:

 

> Eure Themen sprechen Seiten meiner politischen Seele an, die bisher

 

> ignoriert wurden, und das gefällt mir; weil mir aber politische Inhalte

 

> und Namen der "Neuen Rechten" nicht ganz ungeläufig sind, sehe ich auch

 

> so manches durchschimmern, was mich misstrauisch macht, oder sagen wir,

 

> was für meine Begriffe nicht zusammenpasst.

 

> Vielleicht kann ich es so zusammenfassen:

 

 

 

demnächst kommt ein artikel von mir in der abt. "auseinander- und

 

zusammensetzung mit der neuen rechten". Viele linke reden von der neuen

 

rechten, haben aber von ihr überhaupt keine ahnung. Da geistert (offenbar ganz bewußt von geheimdiensten lancierte fehlinformationen) zum beispiel ständig und immer wieder die gleichsetzung von neuen rechten und neolibs durch die medien, eine geradezu grausame lüge. Ich bin mir sicher, daß die leute, die sowas behaupten, bewußt desinformieren, also agenten sind. Ich bin kein neuer rechter, kritisiere sie hart in einigen punkten, kenne aber einigermaßen

 

deren positionen. Mich würde mal interessieren, was genau du an der neuen

 

rechten nicht gut findest. Die ganz offensichtlich stattfindende konvergenz

 

zwischen linken und rechten nimmt komischerweise keiner auf der linken wahr.

 

Unter uns gesagt: Ich bin nihilist. Ich sehe kaum eine chance, daß die

 

rechte nihilistisch wird (wenngleich dort auch mit dem nihilismus

 

geliebäugelt wird). Die radikale emanzipation kommt m.E. nur von links. Wenn ich also von konvergenz spreche, dann schließe ich

 

mich in gewisser weise davon aus. Aber es gibt punkte (antikapitalismus,

 

ethnopluralismus bzw inter-nationalismus usw.), wo ich mit dieser neuen

 

rechten übereinstimme.

 

 

 

was mich misstrauisch macht, oder sagen wir,

 

> was für meine Begriffe nicht zusammenpasst.

 

> Vielleicht kann ich es so zusammenfassen:

 

> · Die Leute gehören zu ihrem Land, aber das Land gehört deswegen nicht

 

> ihnen.

 

 

 

naja... doch schon ein bißchen. Sie "besitzen" es doch ganz einfach.

 

Natürlich "hört" das land nicht auf sie. Aber zu einem lebewesen gehört

 

immer ein territorium. Ich habe kein bock, hier zum szientisten zu werden.

 

Was ist so schlimm daran? Also meine wohnung z.b., da möchte ich nicht, daß

 

jemand anders der meinung ist, sie gehöre auch ihm. Also land & leute, das

 

gehört doch zusammen.

 

 

 

> Der Gedanke, dass ein Land irgendwem gehört, ist absurd, schließlich war

 

> es lange vor uns da.

 

 

 

Naja, aber wir nehmen es doch immer wieder in besitz. Auch "vererben" spielt

 

hier hinein. Ein kind wächst auf dem boden heran, der bereits von seinen

 

eltern, von seiner sippe besetzt worden ist bzw. besessen wurde und nimmt diesen auch in besitz.

 

Ich bin da viel dezisionistischer als du. Ich bin so souverän und nehme mir

 

einfach ein stück land. Und ich sehe zu, daß ich dort mein ding mache ohne

 

daß mir jemand da reinredet. Ob das nun ein "ausländer" ist oder ein

 

deutscher, ist erst mal wurst. Ob die erde ein paar milliarden jahre alt

 

ist, interessiert mich doch überhaupt nicht. Florian, spielst du hier nicht

 

etwas gott? Bist du nicht auch ein mensch? Oder stirneristisch gesagt:

 

Willst du nicht dein territorium haben? Du willst dir doch auch nicht reinreden lassen! Was ist das so anstößig dran?

 

 

 

> (Wenn z. B. Günther Nenning davon spricht, dass ein "Menschenrecht auf

 

> Einwanderung" und ein "Menschenrecht auf Heimat" kollidieren, ist das

 

> natürlich Schwachsinn, aber darum, weil "Menschenrecht" oder "Recht"

 

> generell Wahnvorstellungen sind, auch das "Heimatrecht".)

 

 

 

na klar ist "recht" schwachsinn. Aber daß ich in meiner wohnung manchmal

 

ganz allein sein will: das ist nicht nur kein schwachsinn: dafür sorge ich

 

ganz einfach. Und ich kann die leute verstehen, die dafür den begriff

 

"heimatrecht" anstrengen. "Recht" ist zwar abstrakt, aber noch einer der am

 

wenigsten abstrakten begriffe. "Recht" hängt tierisch tief drin. Es gibt

 

bestimmt bei den juristen bücher zum thema rechtsbiologie, zumindest

 

rechtspsychologie. Wenn ich kein nihilist wäre, würde ich da reinschauen und

 

mir dort "argumente" holen. Wenn irgendwelche interessen kollidieren,

 

entsteht sofort der begriff "recht".

 

 

 

>

 

> · Die "freien Germanen auf freier Scholle" sind ihrer Sozialordnung

 

> wegen sicher interessant, aber nicht, weil wir auch welche wären; WIR

 

> sind aus vier oder fünf Ethnien so durch und durch vermischt, dass es

 

> nie mehr eine ethnisch homogene Gesellschaft in Deutschland geben kann,

 

> außer in völkischen Träumen.

 

 

 

mir ist es völlig egal, aus welchen rassebestandteilen ich bestehe. Ich will

 

hier leben, so wie ich lustig bin. Es stört mich nicht, wenn mein nachbar

 

schlitzaugen hat, solange er mich in ruhe läßt. Daß unsere nachfahren

 

irgendwann mal eine mischung unserer augen haben werden, interessiert mich

 

auch nicht. Ich habe nichts dagegen. (Sicherlich gibt es auch die sog. ästhetischen motive; und ich finde „rassische“ menschen schön. Selbstverständlich gibt es wunderschöne eurasier(innen)...) Aber du wirst nicht abstreiten, daß unsere kinder irgendwann mal kulturell, mentalitätsmäßig und auch physisch

 

sich angleichen werden und sich besser, einfacher, reibungsloser verstehen

 

werden als ich heute mit meinem asiaten-nachbarn, der kaum deutsch spricht,

 

so daß dann dein besagtes vertrauensverhältnis entsteht. Und jetzt frage ich

 

dich: warum soll das wieder und laufend von neuem zerstört werden? Warum

 

sollen immer wieder neue menschen auf unseren boden nachwandern, wenn nicht

 

für die schnöden interessen der kapitalisten? Nur weil die an der one

 

capitalist world interessiert sind? Florian, wir brauchen das ethnische, das

 

rassiche gar nicht thematisieren (wobei ich aber keine angst vor etwaigen

 

tabus habe): wenn der freie welthandel wegfällt, dann gibt es einfach keine

 

ethnischen probleme mehr, und dann entstehen wieder (ob du es willst oder

 

nicht, ob du es gut findest oder scheiße) "ethnisch homogene"

 

gesellschaften. Ob die dann "deutsch" oder "italienisch" sich bezeichnen

 

oder sind, ist völlig egal. "Deutsch" hat zu jeder geschichtlichen situation

 

etwas anderes bedeutet (und dennoch gibt es ein gewisses kontinuum). Die

 

menschen weltweit werden es nicht zulassen, daß die WTO rulet; das geht gar

 

nicht mehr. Kuck dir doch die tierschützer, die anti-BSE-kämpfer usw. an:

 

Alles, aber auch wirklich alles entwickelt sich zu kleineren politischen

 

einheiten, zu überschaubarkeit und gesundheit und wehrt sich gegen die NWO. Es gibt kein ethnisches oder rassisches problem! Demnächst spielt das einfach keine rolle mehr. Wir

 

brauchen das im grunde gar nicht thematisieren.

 

 

 

>

 

> · "Ethnopluralismus" ist schon in Ordnung, solange das keine

 

> territoriale Frage wird. Darunter verstehe ich nicht Segregation von

 

> Kulturen, sondern die Chance zu eigenständiger und authentischer

 

> Weiterentwicklung von Kulturen gegenüber einer global-gleichgeschalteten

 

> Kultur- und Bewusstseinsindustrie à la Disney, Sony, Nestlé, Microsoft

 

> oder Bertelsmann.

 

 

 

Was hast du nur gegen die territoriale frage?? Das haben ja schon unsere

 

punks kapiert, die graffitis sprühen "Berlin ist unsA". Mit ökologischem

 

wirtschaften wird es "segregationen" geben, ob du es willst oder nicht. Das

 

weißt du doch genau so gut wie ich! Du kannst das natürlich "eigenständiger

 

und authentischer Weiterentwicklung von Kulturen" nennen. Das ist aber genau

 

das gleiche! Ich glaube, du bist in diesem punkt nicht ehrlich.

 

 

 

>

 

> So, das war's, ich hoffe auf Zu- und Widerspruch, egal von wem.

 

 

 

Reicht dir das für erste? Ich finde es überflüssig und abartig, daß wir hier

 

solche diskussionen führen müssen. Unsere positionen ähneln sich viel zu

 

sehr. Aber ich will dir nichts einreden. Bleibe ruhig schön kritisch!

 

 

 

>

 

> Auf die Freiheit. Prost.

 

 

 

Prost.