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Das Archiv des alten nA-Forums (Teil 22)
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Beitrag Nr. 222

Antwort auf Nr. 216

Betreff: Re: Re:LINKS schlägt das Herz!

Datum: 10.01.2000 22:51

Autor: Rot

"Wir" sind ein paar (wenige) linke, autonome Zecken , die sich so ihre Gedanken machen, u.a. über den Widerspruch der Solidarität mit nationalen Befreiungsbewegungen und dem antinationalen Reflex unsere Szene im Bezug auf das Gebiet, in dem wir leben.

 Auf die meisten Nationalen kann ich wirklich sehr gut verzichten, aber es gibt ein paar von euch, von denen ich das Gefühl habe, das sie mir politisch (ich weiß, du bist eigentlich nicht politisch) näher stehen als so mancher  "Genosse". Allerdings  habt ihr  NA`s , NR´s usw. leider den selben (nationalen) Reflex wie es ihn in der  linken Szene auch gibt. Nur halt in die andere Richtung. Alles was sich "National" nennt gehört ja "irgendwie" zu euch und arbeitet ja "irgendwie" für die selbe Sache(?)(Aero im NIT-Forum).   Die (deutsche) Nation kittet alle Wiedersprüche? Mit Neonazis will ich nichts zu tun haben! Als Linksnationalist finde ich mehr Bezugspunkte zur linken  als zum NW. Aber vielleicht irre ich mich ja auch ganz doll, und bin im Bezug auf den NW nur der bürgerlichen antifaschistischen Hetze auf den Leim gegangen. Kann schon sein, ehrlich! Trotz Radikalität sollte man nie selbstgerecht werden.

 

So long, PROST!!!

 

 

 

P.S : Am 29.11 hat in Paris der Prozeß gegen Petra Elser und Juan Luis Agire Lete und 24 weitere Angeklagte begonnen. Die Vorwürfe sind u.a. Unterstützung und Mitgliedschaft in der ETA. Petra war jahrlang in der Frankfurter autonomen Linken aktiv. Beide wurden im Oktober 96 an der südfranzösischen Grenze festgenommen. Seitdem sitzen sie in Paris /Fresnes im Knast. Ihr gemeinsames Kind lebt nun bei Verwandten von Juan im Baskenland. Die Urteile sollen am 23 Feb. 2000 bekannt gegeben werden.( Atonomes Rhein-Main Info)

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 230

Antwort auf Nr. 222

Betreff: Re: Re:LINKS schlägt das Herz!

Datum: 12.01.2000 08:43

Autor: Peter Töpfer, kontakt@nationale-anarchie.de

Rot schreibt: „(ich weiß, du bist eigentlich nicht politisch)“ - Ja, schon, aber ich nehme das politische schon zur kenntnis und habe auch mit ihm zu tun, muß mit ihm leben. Bin doch nicht mediamarkt.

 

 

Rot schreibt: „Allerdings habt ihr NA`s , NR´s usw. leider den selben (nationalen) Reflex wie es ihn in der linken Szene auch gibt. Nur halt in die andere Richtung. Alles was sich "National" nennt gehört ja "irgendwie" zu euch und arbeitet ja "irgendwie" für die selbe Sache(?) (Aero im NIT-Forum). Die (deutsche) Nation kittet alle Wiedersprüche? Mit Neonazis will ich nichts zu tun haben! Als Linksnationalist finde ich mehr Bezugspunkte zur linken als zum NW. Aber vielleicht irre ich mich ja auch ganz doll, und bin im Bezug auf den NW nur der bürgerlichen antifaschistischen Hetze auf den Leim gegangen. Kann schon sein, ehrlich! Trotz Radikalität sollte man nie selbstgerecht werden.“ - Sehr viel mit einemmal, aber sicherlich notwendig. Ich muß dazu  prinzipiell anmerken, daß ich mich jeder art kritik stelle und den kritikern auch oft recht gebe. (Darin fühle ich mich dir sehr nahe; ich schätze sehr deine offenheit.) Zum beispiel ist es für mich seit langem außer frage, daß die linke mindestens, wahrscheinlich noch nationaler ist als die rechte oder sagen wir der NW. Sie IST es einfach, ohne es sein zu wollen, auch wenn sie das, darauf angesprochen, abstreiten würde. (Von einigen aus dem NW wird das inzwischen anerkant.) Ja, auch gut: man muß ja nicht unbedingt und explizit „national“ sein, um dem gerecht zu werden, was es an inhalten explizit nationaler positionen gibt. Aber da erstaunt und verwundert es mich, daß du dich nun wieder als „linksNATIONALIST“ bezeichnest. Ich kann mir gut eine bezeichnung einer möglichen kraft/gruppierung vorstellen, wo das nationale überhaupt nicht erwähnt wird. Das nationale versteht sich von selbst. Das ist es ja, was ich immer wieder sage: autonomie und nation sind im grunde genommen dasselbe. Auch sozialismus oder anarchie haben immer eine nationale komponente; die rührt daher, daß menschengruppen immer bestimmte kulturen, bestimmte verwandtschaftsverhältnisse usw. entwickeln, die sich von anderen („nationen“) unterscheiden.

 

 

 

Zum vorwurf, daß alles, was sich nationale gebärdet, zu „uns“ gehört: Nun, das kannst du so nicht sagen; deine kritik ist überspitzt und nicht ganz sachlich. Zu meinen wirklichen mitstreitern würde ich bestimmte leute aus dem NW nicht zählen. Andererseits ist es tatsächlich so, daß ich mich nun mal allen deutschen in besonderer weise zugehörig fühle, ohne nun „nationalist“ o.drgl. zu sein, also auch den sog. nationalen. Aber das ist nun wieder etwas subpolitisches. Also damit meine ich: ich fühle mich irgendwelchen arschlöchern im NW genau so verwandt und teil eines bestimmten volkes wie mit arschlöchern bei der antifa. Insofern gehören diese arschlöcher zu „uns“ (aber nicht im politischen sinne), d.h. ich muß mit ihnen leben, muß mit ihnen klarkommen. Volk heißt sowohl verwandtschaft als auch verantwortungsgemeinschaft: wir bevölkern ein territorium. Wenn ich einigermaßen friedlich durchs leben gehen will, muß ich die anderen zur kenntnis nehmen, muß sogar das beste draus machen. Vielleicht bieten sie mir ja auch lebensqualität? Ist das, was ich hier dargelegt habe, bereits „nationaler kitt“? Ich leugne keine verschiedenheit, also auch keine, die sich aus der lage eines einzelnen oder einer gruppe als teil der produktionsverhältnisse ergeben. Aber mir fehlt doch auf der klassischen linken der territoriale gedanke und der sich daraus ableitende gedanke der verantwortungsgemeinschaft. Mich würde mal interessieren, was baskische oder irische linksnationalistische theoretiker dazu sagen. Oder tust du das sofort als ns-volksgemeinschafts-ideologem ab?

 

 

 

Vielen dank für deinen hinweis betreffs Petra Elser und die anderen angeklagten. Ich habe in diesem forum bereits meine meinung zur ETA und zum baskischen kampf kundgetan. Vielleicht und hoffentlich können wir anhand einer diskussion um dieses thema unsere positionen verdeutlichen und etwas gemeinsames konstruieren.

 

 

 

Ich bin gespannt auf deine antwort an tim.

 

 

 

Noch was: wenn du oder genossen von dir an einem ausbau der diskussion interessiert sein solltest/sollten, dann nur bescheid sagen! Ich nehme an, daß es auch tim, aero und einigen anderen ein vergüngen sein würde, mit euch mal persönlich zusammenzutreffen.

 

 

 

Gruß!

 

Kammernosse töpfer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 226

Antwort auf Nr. 222

Betreff: Re: Re:LINKS schlägt das Herz!

Datum: 11.01.2000 23:51

Autor: Tim, TimByx@aol.com

Hallo!

Ich war jahrelang bei den Nationalrevolutionären aktiv und bin u.a. wegen des "nationalen Reflexes in der anderen Richtung" dort ausgetreten. Wer einer sozialistischen oder ökologischen Revolution im Wege steht, ist für mich ein politischer Gegner - egal wie national oder patriotisch er sich ansonsten gibt.

 

 

 

Wenn die Leute, die im "nationalen Widerstand" das Sagen haben, auch in Deutschland das Sagen hätten, würde ich wahrscheinlich auswandern.

 

 

 

Allerdings habe ich noch Hoffnung, was die "Stiefelnazis" betrifft. Sie sind zumindest von ihrem subjektiven Empfinden her Revolutionäre - und ich glaube, dass einige von denen sich weiterentwickeln. Ob sie sich als SA den "Krawatten-Nazis" zur Verfügung stellen, oder ob sie bereit sind, für eine nationale und sozialistische Revolution zu kämpfen, wird möglicherweise davon abhängen, ob eine starke "nationale Linke" existiert. Also ich sehe in einigen von ihnen nicht unbedingt Kameraden, aber Gesprächspartner.

 

 

 

Ich denke, wenn die NR sich in erster Linie organisatorisch am NW orientieren, liegt das auch daran, dass sie woanders überall ausgegrenzt werden. Ich habe im NIT-Forum an XsizeX mal die Frage gestellt, wie er und seine Genossen wohl reagieren würden, wenn Nationalrevolutionäre an Protestaktionen gegen zB Weltwirtschaftsgipfel teilnähmen. Vielleicht kannst Du ja mal an seiner Stelle antworten.

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Beitrag Nr. 237

Antwort auf Nr. 226

Betreff: Re: Re:LINKS schlägt das Herz!

Datum: 15.01.2000 00:43

Autor: ROT

Kommt natürlich immer auf die Art der Aktion oder Demo an. Aber ich glaube, ich würde dir durchaus davon abraten, offen als NR an  linken Protestaktionen, wie denen gegen den Weltwirtschaftsgipfel, teilzunehmen. Soweit sind wir noch lange nicht.  Es ist ja schon eine gewaltige Veränderung, daß so verschiedene Leute wie wir hier im Forum zusammen reden. Wir müssen ja nicht gleich zusammen demonstrieren. Bis dahin sind noch viel Hindernisse zu beseitigen, auch in unseren eigenen Reihen. Gut Ding will Weile!

Aber wie wärs den Umgekehrt? Könnte ich als als  Autonomer auf einer NW-Demo mitlaufen( oder heisst es mitmaschieren? (lustige Vorstellung!!))

 

Allerdings muß ich sagen, daß es bisher nicht eine einzige gegeben hat, die mich auch nur ansatzweise gereizt hätte. Die Themen der NW-Demos sind ja wirklich nicht sehr berauschend und weltbewegend. Wieso hat eigentlich der NW keine Demo gegen den Weltwirschaftsgipfel gemacht? Viele antikapitalistische Phrasen - aber keine  Praxis?

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 255

Antwort auf Nr. 237

Betreff: Re: Re:LINKS schlägt das Herz!/Antwort zu Tim

Datum: 19.01.2000 10:58

Autor: -------------Rote Antifa Aktion---------, ------------

Du willst Autonomer sein? Das glaubt Dir niemand! Zitat: "bis jetzt haben mich die Themen des NW gereizt" ach ja? Werde doch einer, Du Sau! Dann kannst Du sogar als NWler mitlaufen! Paß aber auf das Du dann nix vor den Kopf bekommst....

http://www.kongress2000.de

Titel: ENDE DES GLOBALEN KAPITALISMUS

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Beitrag Nr. 259

Antwort auf Nr. 255

Betreff: Re: Re:LINKS schlägt das Herz!/Antwort zu Tim

Datum: 19.01.2000 20:39

Autor: Tim

Du willst ein Antifaschist sein ??

Oder willst Du Leute in die Reihen des NW drängen ??

 

Die Faschos sollten Dir einen Orden verleihen!

 

 

 

Deine Argumentation ist umwerfend.

 

ROT schrieb: "Allerdings muß ich sagen, daß es bisher nicht eine einzige gegeben hat, die mich auch nur ansatzweise gereizt hätte. Die Themen der NW-Demos sind ja wirklich nicht sehr berauschend und weltbewegend. "

 

Du zitierst: "bis jetzt haben mich die Themen des NW gereizt" . Bist Du so blind vor Wut, dass Du nicht mehr  richtig lesen kannst, oder nimmt die rote Antifa es nie mit der Wahrheit so genau ?

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Beitrag Nr. 238

Antwort auf Nr. 237

Betreff: Re: Re:LINKS schlägt das Herz!

Datum: 15.01.2000 18:56

Autor: Tim, TimByx@aol.com

Ich bin - etwa seit der Zeit des Golfkrieges - auf keiner nationalen Demo mehr gewesen und kann deshalb die heutige Stimmung nicht so genau einschätzen. Ich vermute aber sehr stark, daß Du in erster Linie Ärger mit anderen Autonomen  kriegen würdest, wenn Du an einer NW-Demo teilnimmst.

Im Übrigen ist es nicht meine Sache, den NW gegen Vorwürfe zu verteidigen, die ich ähnlich selbst erhoben habe. Allerdings: Wer uns nicht mitmachen lässt, sollte auch nicht mangelnde Praxis vorwerfen! Eine eigene nationalistische Mini-Demo gegen den Weltwirtschaftsgipfel würde diesen wohl nicht im Geringsten jucken.

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Beitrag Nr. 228

Antwort auf Nr. 226

Betreff: Re: Re:LINKS schlägt das Herz!

Datum: 12.01.2000 07:40

Autor: Peter Töpfer, kontakt@nationale-anarchie.de

 

Zuerst einmal möche ich meine freude darüber zum ausdruck bringen (war das jetzt emotional korrekt ausgedrückt? (so sagten damals jedenfalls unsere coolen ddr-bonzen) - Manch einer wirft mir ja gefühls-duselei & -überschwang vor), daß sich hier leute zu wort melden, die mir doch sehr nahe zu stehen scheinen. Darüber darf man sich doch schon mal freuen, oder? Man findet so wenig einigermaßen gleichgesinnte heutzutage...

 

 

 

Tim schreibt: „Wer einer sozialistischen oder ökologischen Revolution im Wege steht, ist für mich ein politischer Gegner - egal wie national oder patriotisch er sich ansonsten gibt.“ - Ganz so drastisch und ausschließlich würde ich es nicht sagen. Außerdem bin ich kein revolutionär, ein sozialistischer erst recht nicht, ökologisch schon eher. Revolution ist immer äußerlichkeit. Die menschen bleiben dieselben. Veränderungen müssen vom einzelnen ausgehen, sonst habt ihr das gleiche in braun, grün, blau -je nachdem - nach der „revolution“. Erst dann gibt es eine - revolution...

 

 

 

Tim schreibt: „Wenn die Leute, die im "nationalen Widerstand" das Sagen haben, auch in Deutschland das Sagen hätten, würde ich wahrscheinlich auswandern.“ - Gleicher einwand: kannst du so nicht sagen... Außerdem vergißt du dabei, daß du auch auf die einfluß ausüben kannst (ist meine erfahrung). Vielleicht bist du noch nicht genügend „deiner verantwortung übernommen“ (: ethisch korrekt?) ?

 

 

 

Tim schreibt: „Allerdings habe ich noch Hoffnung, was die "Stiefelnazis" betrifft. Sie sind zumindest von ihrem subjektiven Empfinden her Revolutionäre - und ich glaube, dass einige von denen sich weiterentwickeln. Ob sie sich als SA den "Krawatten-Nazis" zur Verfügung stellen, oder ob sie bereit sind, für eine nationale und sozialistische Revolution zu kämpfen, wird möglicherweise davon abhängen, ob eine starke "nationale Linke" existiert. Also ich sehe in einigen von ihnen nicht unbedingt Kameraden, aber Gesprächspartner.“ - Wunderbar! Falls die "Krawatten-Nazis" stur bleiben, wäre es in der tat zu begrüßen, könnten sich die "Stiefelnazis" von ihnen emanzipieren. Das mit der „Subjektivität“ ist allerdings so eine sache, wie mich unser lieber Aero neulich in der diskussion über den historischen codreanu eines besseren belehrte... Ich würde mal lieber so sagen: Die stiefel-nazis sind eher auf unserer seite als die krawattos. Die frage ist nur, wie wir sie dort loseisen können, ob wir uns das überhaupt zutrauen, ob wir das für machbar halten. Und damit komme ich zum nächsten punkt, den tim genau benannt hat: „wird möglicherweise davon abhängen, ob eine starke "nationale Linke" existiert.“ DAS ist die entscheidende frage. Ich als anarcho habe da natürlich gleich wieder meine probleme, denn wer bin ich, daß ich irgendwelchen leuten „eine alternative“ biete. Ich erwarte immer noch, daß diese leute (also die uns nahestehenden leute im NW (für Rot noch mal zu erläuterung: das heißt Nationaler Widerstand)) von allein ihre führer verlassen bzw. - was mir sympathischer wäre - einfluß auf ihre führer ausüben, kritischer sind, selbständiger. Für mich steht immer die gegenseitige einflußnahme und die konstruktive kritik im mittelpunkt. Sollen die doch alle dort bleiben, wo sie sind; nur, daß sie für kritik aufgeschlossen bleiben. So, und am ende haben wir zwar etliche gruppen, aber die ziehen im prinzip an einem strang. Außerdem sorgen sie für einen pluralismus und für freiheitlichkeit für den „tag danach“.

 

Gut, aber für den fall, daß ich nur ein träumer bin, würde ich sagen, daß wir eine „nationale linke“ brauchen. Ich habe nicht nur diesen vorschlag in diesem forum bereits unterbreitet, sondern ich renne schon seit jahren als vertreter der „nationalen linken“ herum. Wenn wir zusammenfinden könnten, um eine solche gruppierung voranzutreiben, wäre das schon eine tolle sache. Ideen dazu sehr willkommen meinerseits.

 

Oder dachtest du, tim, nicht unbedingt an den organisatorischen aspekt der sache, sondern eher den geistig-publizistischen?

 

 

 

Tim schreibt: „Ich denke, wenn die NR sich in erster Linie organisatorisch am NW orientieren, liegt das auch daran, dass sie woanders überall ausgegrenzt werden. Ich habe im NIT-Forum an XsizeX mal die Frage gestellt, wie er und seine Genossen wohl reagieren würden, wenn Nationalrevolutionäre an Protestaktionen gegen zB Weltwirtschaftsgipfel teilnähmen. Vielleicht kannst Du ja mal an seiner Stelle antworten.“ - Ich habe Rot ja auch schon eine ähnliche frage gestellt, wo ich noch auf eine antwort warte (ich hatte ihn gefragt, wann, wo und wohin man denn bitteschön überlaufen dürfte). Ich stimme tim zu: bei aller kritik am NW: für mich ist er heutzutage die einzige basis des handelns. Ich würde mich freuen, wenn rot mich korrigieren täte (wie man in auerbach sagt). Aber ich befürchte, d.h. ich bin mir ziemlich sicher, daß rot bereits mit seiner position im autonomen bzw. „linken“ lager ausgegrenzt würde (auch wenn er sicherlich an der basis verbündete hat: aber hier ist wohl dasgleiche  fänomen wie im NW zu beobachten, nur sind es hier nicht die stiefel und die krawatten, sondern... - weiß nicht, die dogmatiker und die entspannten, müßte man mal rot fragen, wie die fraktionen „oben“ und „unten“ dort am besten versinnbildlicht werden können - jedenfalls gibt’s die dort ganz genau so: autoritär und antiautoritär, faschisten und antifaschisten könnte man sagen.) Falls nicht ausgegrenzt würde, fänden ewige palaver statt, auf die ich ebenfalls keinen bock hätte. Da geht es mir doch im NW geradezu ultralocker und turbolibertär zu, was andere meinungen abelangt. Ich habe keinen bock auf endlose, absolut abtörnende diskussionen mit rechtfertigungszwang vor irgendwelchen inquisitionsinstanzen der antifa!

 

 

 

Jetzt stehe ich als aktivling vor der frage, solche leute wie rot a) zu uns hinüberzuziehen oder b) zu versuchen, mit ihnen eine third position aufzumachen. Fürs erstes spricht, daß sie wahrscheinlich sowieso früher oder später im NW landen bzw. dorthin ausgegrenzt werden - aber das nur, wenn alles so bleibt, wie es ist. Aber genau das sehe ich im moment nicht. Ich sehe im moment eine tierische bewegung - allerdings in allen lagern. Angesichts des von uns andererseits festgestellten desaströsen zusandes des NWs (bei allen vorzügen dieses lagers für uns als einziger operationsbasis), erscheint mir eine eröffnung eines dritten lagers geboten und wünschenswert. Ich hatte dieses bild schon mal benutzt: auf einer der üblichen demonstrativen gegenübersetzungen der üblichen lager (NW vs. Antifa/Autonome) könnten wir als dritte kolonne auftauchen/aufkreuzen bzw. genau auf der frontline entlangspazieren. Idealerweise würden dann einige von rechts und einige von links zu uns springen und wir würden die rechts und links verbleibenden dogmatiker sich ihrem schicksal überlassen: der bedeutungslosigkeit. Third position aber nicht im sinne der als solcher bekannten (NR), weil - und da wird mit der ex-NR tim recht geben - die zu rechts stehen, keine wirkliche vereinigung der antiautoritären kräfte der bestehenden lager darstellen, so wie es zumindest mir vorschwebt. Dir NR sind doch ziemlich autoritär, oder?

 

 

 

Als letztes: Die dinge bewegen sich, wie bereits gesagt. Überall. Vielleicht sollten wir ganz nicht viel darüber nachdenken, was man institutionell/orgmäßig machen könnte, sondern die dinge ihrem lauf überlassen, sogar noch zur allgemeinen chaotisierung der verkrusteten mentalen lage der leute beitragen. Was meint Ihr?

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 231

Antwort auf Nr. 228

Betreff: Neue Wege!

Datum: 12.01.2000 15:34

Autor: Aero, popomann@hotmail.com

Moin!

 

 

Die NR sind nicht unbedingt autoritär. Jene der 20er Jahre waren natürlich Kinder ihrer Zeit, Jünger oder Niekisch bestimmt nicht unbedingt libertär.

 

Doch heute gibt es doch eigentlich kaum noch die klassischen NR-Leute, zumindest sind diese wenig organisiert. In den 70ern und 80ern gab es Gruppen wie "Sache des Volkes", "Aktion Neue Rechte", "Bund Deutscher Solidaristen", "Grüne Zelle Koblenz" und manche Keinstzirkel.

 

Diese waren gegen Kommunismus und Liberalismus/Kapitalismus und forderten eine humane Gesselschaft mit positiver nationaler Identität, Solidarität und Souveränität. Da ich heute in engem Kontakt zu den NR-Aktivisten von damals stehe, möchte ich sagen, das ich diese nicht unbedingt für autoritär halte.

 

Sicher, ihr Menschenbild ist ein wenig biologistisch und ihre sehr organischen Gesellschaftsvorstellungen können manchen befremden, doch im Alltag sind das alles sehr angenehme Zeitgenossen.

 

Die Reste der NR-Szene sind ja nun gerade noch als Publizisten und Wissenschaftler (z.B. H.Eichberg, P.Bahn) oder in Zeitungsprojekten (z.B. "wir selbst") sowie in lokalen Grüppchen aktiv.

 

Es gibt außerdem bei weitem nicht DIE Nationalrevolutionäre, vielmehr ein großes Sammelsurium von Linksnationalisten, Solidaristen, patriotischen Sozialisten usw.!

 

Ich halte die Begrifflichkeit "Nationalrevolutionär" weiterhin für bedeutsam und verwendbar, auch wenn Peter es für Wortklauberei halten mag.

 

 

 

Der NW ist natürlich die einzige hoffnungsvolle Basis, auch wenn das nicht jeden freut. Dank Peter ist meine Toleranz gegenüber den "freien Kräften" etwas gewachsen, engeres gemeinsames Wirken mit Leuten wie Worch halte ich aber dennoch - zumindest momentan - für unwahrscheinlich.

 

 

 

Peter sagt richtig, daß das Nationale wieder normal werden muß, weil es Einfluß auf alles hat. Eine "dritte Position" ist ein guter Gedanke, wie ich finde. Schluß mit national ist rechts und alle Rechten sind sowieso Nazis! Ich will als linker Kriegsgegner und Sozialist verdammt nochmal nicht mit dem Haufen Irrer mit schwarz-weiß-rotem Brett vorm Kopf in einen Topf geworfen werden, nur weil ich gerne Deutscher bin und mich zu meiner Heimatliebe bekenne und nationale Interessen einfordere!

 

Das ist es ja gerade, was mich immer so ankotzt, die Unnormalität des Deutschen und Nationalen. Wenn man mal was "falsches" sagt, wird man gleich in die rechte Naziecke gestellt, sogar Freundschaften können dadurch gefährdet sein.

 

Wenn mein Herz nunmal links schlägt, ich Leute wie Che Guevara bewundere und die Falschheit und Verlogenheit

 

unseres Lebens zum kotzen finde, dann kann ich nur noch sagen: "Wo soll ich mich hinwenden, in dieser schlechten Zeit? An allen Orten und Enden, ist nichts als Haß und Streit"(Wader, Freiheitslied 1848)! Man ist quasi gezwungen, wenn man nationale Politik machen will, sich ins rechte Lager zu verirren. Alle andren grenzen nur aus. Ich wäre lieber öfters im Autonomen Zentrum, weile dagagen aber viel zu oft auf rechten Hinterzimmer-Treffen. Da werden große Reden von der Nationale Revolution geschwungen, doch aller progressiver Geist wird spätestens dann zerschlagen, wenn nach dem zehnten Bier der Rußlandfeldzug doch noch gewonnen wird und "Bomben auf Engeland" geschmettert wird, da rollen sich mir echt die Fußnägel auf!!!

 

 

 

Ich fing auch mal an bei den ganz normalen Rechten, Republikaner und Burschenschaftler usw., allerdings ständig in Verbindung mit den NR-Leuten und progressiven Nationalen. In meiner jugendlichen Radikalisierungsphase bin ich selbst mal ne Zeit lang ein Stiefelnazi gewesen, mit allem drum und dran. Fußballrandale, Antifas klatschen, saufen, saufen ...

 

Das ist auch ein Grund, warum ich heute so ne Wut auf diese Leute habe, ich weiß wovon ich rede. Arme Irre, man sollte stets einen rettungsanker ausfahren um diejenigen, welche sich da nur verlaufen haben, schnellstens zur "third position" zu ziehen.

 

Dann hieß ne zeit lang mein Favourit NPD und JN, sowie NHB, die ganze Nationaldemokratische Schiene also.

 

Zu meinem Glück lernte ich dann durch einen Hamburger NR-Kameraden diverse dem nationalen gedanken aufgeschlossene Linke kennen, Kommunisten, Anarchisten und freiheitliche NPDler und Christen. Damals haben Peter und ich uns in Berlin-Weißensee getroffen, als ich mit einer Delegation vom damals noch aktiven "Shanghaier Kreis" dort war (der SK hat sich etwas zurückgezogen auf Druck der Antifa).

 

Irgendwie fing ich mehr und mehr an, Vorurteile abzubauen. Neue Freunde und vor allem Freundinnen taten ihr weiteres dazu, das ich mich irgendwie langsam aber sicher von Rechts verabschiedete.

 

Marx und Kritische Theorie, 68er, SDS, RAF, Kuba und der ganze kram fingen an mich viel mehr zu interssieren.

 

Dank Peter und den anderen leuten im Forum der "Nationalen Anarchie" bin ich hier auf Gedanken gestoßen, die mir bisher verschlossen waren. Viele Denkschablonen, Vorurteile und Phrasen meinerseits sind mir hier erst bewußt geworden, dafür möchte ich Euch danken.

 

 

 

Ich finde es wunderbar, daß scheinbar so unterschiedliche Leute wie Florian, Peter, Tim, Rot/Red, Codreanu, Notwulff und Schwarze Front hier so unbefangen und frei reden, das ist bei weitem nicht normal.

 

 

 

Die "Chaotisierung" schreitet voran, ich finds geil!

 

 

 

Mit solidarischem Gruß

 

 

 

Aero

 

 

 

PS: "Halt Dich an Deiner Liebe fest" von "Ton Steine Scherben" ist auch von "Freundeskreis" 1998 aufgenommen worden, nur zu empfehlen, schönes Teil!!!