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Das Archiv des alten nA-Forums (Teil 12)
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Beitrag Nr. 268

Antwort auf Nr. 258

Betreff: okay, überspitzt gefragt ...

Datum: 20.01.2000 10:44

Autor: Florian

Zunächst mal danke, Peter, für deine konstruktive Antwort.

 

 

Die anderen Antworter haben das wohl ein wenig missverstanden: Dieser letzte Satz von mir war vielleicht etwas zugespitzt, okay, aber meine Absicht war nur, inhaltliche Auseinandersetzung zu provozieren und mal ein konkretes und aktuelles Thema einzubinden. Aber ich weiss, bei der Feindseligkeit, die hier oft reingetragen wird, kann man das leicht missverstehen.

 

 

 

Jedenfalls, Peter: Wenn man bedenkt, wie sehr diese Themen - Kapitalmacht und kulturelle Entfremdung - zusammenhängen, wäre es doch dumm, nicht wenigstens auszuloten, wieweit eine Zusammenarbeit möglich ist. (Der Punkt ist für mich: Wie eine Kooperation mit irgendwelchen Rassisten aussehen könnte, kann ich mir nicht vorstellen, dafür habe ich schon zuviele Migranten gesehen, die gut hierher passten. Aber die eigentlichen Probleme - siehe Börse, Pensionsfonds, oder auch (brrr!) Patente auf genetische Muster -, die ja hinter allem stehen, sind einfach viel zu bedrohlich und groß geworden, als dass jede kleine Radikalen-Sekte noch auf ihr und NUR IHR Ding starren könnte, ohne für immer bedeutungslos zu bleiben.)

 

 

 

Wenn wir nicht drüber reden, und wenn wir uns einfach STUMM "treu bleiben", dann wird die Chance wieder vergehen, die in der Konvergenz steckt.

 

 

 

Erstaunt war ich, dass du Le Monde Diplomatique kennst. Liest du sie manchmal?

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Beitrag Nr. 271

Antwort auf Nr. 268

Betreff: Re: okay, überspitzt gefragt ...

Datum: 20.01.2000 14:51

Autor: Peter Töpfer, kontakt@nationale-anarchie.de

Flo schreibt: „Jedenfalls, Peter: Wenn man bedenkt, wie sehr diese Themen - Kapitalmacht und kulturelle Entfremdung - zusammenhängen, wäre es doch dumm, nicht wenigstens auszuloten, wieweit eine Zusammenarbeit möglich ist.“

 

 

: Meine tür ist ja offen. Nur rennst du sie manchmal ein und manchmal wieder nicht. Man weiß bei dir ja nie bescheid. Deshalb meine etwasse zögerlichkeit. (Will ja nicht nerven...)

 

 

 

Flo: „(Der Punkt ist für mich: Wie eine Kooperation mit irgendwelchen Rassisten aussehen könnte, kann ich mir nicht vorstellen, dafür habe ich schon zuviele Migranten gesehen, die gut hierher passten.

 

 

 

: Hm. Is’n äschtes problem... Grrr... Kopfzerbrech... Ich kann nur hoffen, daß die leute - also auch rassisten - einigermaßen mitgefühlsfähig sind und bleiben bzw. werden durch unsere intervention. Wie tim schon neulich sagte: alles hängt von einer starken NATIONALEN LINKEN ab. Wir müssen den rassisten sagen: leute, paßt auf, laßt uns gemeinsam die plutokraten angreifen, und dann erübrigt sich die rassefrage. Wir können ja durchaus den rassisten im rationalen kern ihres rassismus recht geben. Nur eben dagegen halten: Ist dieser kern, also das, worin ihr recht habt und wir euch auch recht geben, es wert, sich die köpfe einzuschlagen? Bei einem rassekrieg würdet ihr euch genau so schaden wie andere rassen auch. Also laßt uns versuchen, den rassekrieg zu verhindern. Aber nicht durch christliche scheiße, sondern indem wir effektiv dagegen vorgehen, was den rassekrieg erst hervorruft: nämlich den globalkapitalistischen migrationismus und mobilismus. Also wir verdrängen die echten, wirklichen probleme und und auch die motive der rassisten damit nicht. Wir sagen ihnen bloß: Es ist für eure rasse, sprich: für die menschen, die diese rasse ausmachen, also u.a. für euch und eure nächsten, besser, NICHT den rassekrieg mitzumachen. Die sache mit der auslese und der hochzüchtung der rasse stimmt ja auch nicht, denn „... die besten sterben jung...“, also an der front. Laßt uns die leute angreifen, die für die rassekonflikte wirklich verantwortlich sind: die herrschaften, die mit uns allen monopoly spielen!

 

 

 

Ist das nicht ein vorschlag, rassisten und antirassisten an einen tisch und zu gemeinsamem handeln gegen die global players zu bringen? Bzw. ihnen einen weg zu zeigen, auf dem sie aus der rassismus-antirassismus-falle kommen können. Ihr kennt ja hier schon meine gedanken diesbezüglich in vielen forums-beiträgen. Stimmen diese gedanken? Sind sie „kohärent“? Ist das ein weg? Ich wäre mal für eine radikale kritik dankbar.

 

 

 

 

 

Flo schreibt: „Aber die eigentlichen Probleme - siehe Börse, Pensionsfonds, oder auch (brrr!) Patente auf genetische Muster -, die ja hinter allem stehen, sind einfach viel zu bedrohlich und groß geworden, als dass jede kleine Radikalen-Sekte noch auf ihr und NUR IHR Ding starren könnte, ohne für immer bedeutungslos zu bleiben.)“

 

 

 

: Ja, aber wir müssen die hindernisse aus dem weg räumen, d.h. durchackern gedanklich und emotional. Zuschütten und vertünschen hilft nix. Das wichtigste hindernis ist die ausländer- bzw. rassefrage. Für die einen gibt es sie gar nicht („... alles menschen...“), für die anderen ist es das A & O: eine wahrhaft schwierige aufgabe, die wir uns da zu stellen haben. (Aber wir müssen sie ja nicht alle erreichen; die hardcore-typen beider seiten brauchen wir ja auch nicht.) Es ist mein steckenpferd, hier brücken zu bauen. Unsere antifas betreten ja auch schon zögerlich die brücke, reden von „sozialisation“..., und rassisten, die ich kenne, hören mir eigentlich zu und geben mir im prinzip recht. Also so ganz aussichtslos scheint die sache nicht zu sein.

 

 

 

Flo: „Wenn wir nicht drüber reden, und wenn wir uns einfach STUMM "treu bleiben", dann wird die Chance wieder vergehen, die in der Konvergenz steckt.“

 

 

 

: Aber selbst schon im „sich-treu-bleiben“ steckt schon genug subversion. Wir dürfen nicht ungeduldig sein. Ich habe ja nur andeuten und den „feinden“ anbieten wollen, daß sie sich nicht angreifen sollen, weil sie - nolens volens; „objektiv“ - eben keine feinde sind. Wenn sie sich alle treu bleiben, aber nur im andern jemanden sehen, der überhaupt nicht ihren zielen im wege ist, dann wäre das schon ein fortschritt. Also ich wiederhole (mit eine bitte um radikale kritik): antiglobalkapitalistisch-antirassistische linke und antiglobalkapitalistisch-rassebewußte rechte sind keine feinde, weil ja mit ende des kapitalismus auch meinetwegen „rassenschande“ vorbei ist, weil es keine massen von fremdrassigen menschen mehr geben wird, die über den globus jagen werden bzw. gejagt werden. Sie haben also beide etwas vom ende des globalkapitalismus. In einer nachkapitalistischen welt gibt es kein ausländer- oder rasseproblem, so wie es das in der vorkapitalistischen auch nicht gegeben hat. Ist das nun nur gedanklicher kitt, oder kann man darauf einen waffenstillstand oder womöglich einen runden tisch gründen? Wenn nicht: gegenvorschläge!

 

 

 

 

 

Flo: „Erstaunt war ich, dass du Le Monde Diplomatique kennst. Liest du sie manchmal?“

 

 

 

: Man muß sie ja nicht laufend lesen, um zu wissen, was drin steht. Es ist absolut offenkundig, daß ramonet & co. konvergenzler sind; zumindest sind sie mir sehr sympathisch. Daß so was von der taz übersetzt und gebracht werden muß, ist klar: in deutschland undenkbar. Die deutsche linke steckt unrettbar in der nationalismus-falle, weil sie weiß, daß jeder angriff auf den globalen kapitalismus unweigerlich die nationale frage aufwirft. Und das darf sie nicht, weil sie dann ein ganz böses mädel ist. Aber is ja nich schlimm: europäische arbeitsteilung.

 

 

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 285

Antwort auf Nr. 271

Betreff: Re: okay, überspitzt gefragt ...

Datum: 23.01.2000 00:24

Autor: Tim, TimByx@aol.com

Hallo Peter!

Bevor ich die NR verließ, habe ich mit diesen intensive Diskussionen über das Rassismus-/Ausländer- Thema geführt, und dabei so argumentiert, wie Du es hier vorschlägst. (Es ist übrigens ein schönes Gefühl, zu sehen, dass Leute wie Aero und Du da weitermachen, wo ich vor einigen Jahren aufgehört habe!)

 

Ansprechbar dürften sowieso nur diejenigen sein, die sich als nationale Sozialisten sehen und nicht die rassistischen Dumpfbacken, die ihr ganzes Selbstwertgefühl aus dem Glauben beziehen, einer "höheren Rasse" anzugehören.

 

 

 

» Es ist für eure [?? UNSERE !] rasse, sprich: für die menschen, die diese rasse ausmachen, also u.a. für euch und eure nächsten, besser, NICHT den rassekrieg mitzumachen. «

 

Du wirst als Antwort erhalten: "Der Krieg ist längst im Gange!" So absurd das auch ist: Die Einwanderer in unser Land werden als Eroberer gesehen, gleichsam wie die Weißen in Amerika oder die Juden in Palästina. Im NIT-Forum gibt es ja genügend Beiträge, die in diese Kerbe hauen.

 

 

 

» Laßt uns die leute angreifen, die für die rassekonflikte wirklich verantwortlich sind: die herrschaften, die mit uns allen monopoly spielen! «

 

Man wird Dir im Prinzip recht geben, aber sagen: "Die Zeit drängt! Mit jedem Tag werden wir mehr überfremdet! Wir können nicht warten bis der Globalkapitalismus zerschlagen ist." Ein Ausländerstopp scheint ein schneller zu realisierendes Ziel zu sein als die antikapitalistische Weltrevolution. Und letztere bleibt schließlich ganz auf der Strecke ...

 

 

 

Ich denke, das Problem ist, daß die meisten "Nationalen" nationale Identität als etwas rein statisches sehen, das erhalten werden muß, während ich es als etwas dynamisches sehe, das weiterentwickelt werden muß. Und dabei können Einflüsse von außen durchaus positiv sein.

 

 

 

Wenn sich eine nationale Linke organisiert, was ich für wünschenswert halte, so kann diese nicht ausschließlich in Zukunftsträumen von der nachkapitalistischen Gesellschaft schwelgen, sondern muß in der Tagespolitik Stellung beziehen: wie stehen wir zur Einbürgerung bzw. doppelten Staatsbürgerschaft? ... zum kommunalen Wahlrecht für Ausländer? ... zur Asylpolitik?

 

Wie soll da ein Brückenschlag zwischen "nationalen"  und "antirassistischen" Sozialisten aussehen? Ich will diese Fragen erst einmal unbeantwortet im Raum stehen lassen. Aber das sollte ein Thema für dieses Forum sein.

 

 

 

PS: Ich weiß, daß die Begriffe "Sozialismus" und "Revolution" von Dir gerne gemieden werden. Ich halte aber Deine Vorstellungen für sozialistisch und revolutionär und gebrauche deshalb auch diese Ausdrücke. Schon allein, weil ich es so gewohnt bin.

 

Tim

 

 

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Beitrag Nr. 290

Antwort auf Nr. 285

Betreff: Tagespolitik

Datum: 23.01.2000 01:54

Autor: Peter

 

 

 

Vergessen wir mal diese begriffe ("Sozialismus" und "Revolution"); in der sache stehen wir uns doch nahe, und das ist das entscheidende.

 

 

 

Danke, daß du auf meine bitte eingegangen bist. Aha, alles schon dagewesen. Na klar, nichts ist neu unter der sonne. Und das habe ich ja schon oft gesagt: daß die leute in den 60ern und 70ern schon mal viel weiter waren als heute die diskussion ist. Jammerschade, daß das keine früchte gebracht hat. Ich meine jetzt neue linke & neue rechte damals. Echt scheiße, daß das alles so verschwunden ist.

 

 

 

Tja, was du über manche nationale sagst: deren argumentation kenne ich auch. So ganz unrecht haben sie ja auch wieder nicht. Ich versuche mal, jemanden von denen zu überreden, seine meinung mal hier kundzutun, damit wir etwas vorankommen.

 

 

 

Zur argumentation: „‘...Wir können nicht warten bis der Globalkapitalismus zerschlagen ist.‘ Ein Ausländerstopp scheint ein schneller zu realisierendes Ziel zu sein als die antikapitalistische Weltrevolution. Und letztere bleibt schließlich ganz auf der Strecke ...“

 

 

 

: Das migrationistische elend ist NUR DURCH BEENDIGUNG DES GLOBALKAPITALISMUS zu verändern. Es ist eine ABSOLUTE ILLUSION, noch dazu eine ganz GEFÄHRLICHE illusion zu glauben, wir könnten hier in deutschland ÜBERHAUPT IRGEND ETWAS BEWIRKEN für uns alleine. Alle kräfte, die wir mobilisieren können, müssen wir in den INTER-NATIONALEN KAMPF stecken und einbringen. Alles andere ist nicht nur untergang für uns, sondern schwächung der einzig möglichen revolution: die INTER-NATIONALE revolution gegen das globalkapital. Es wäre nicht nur ein VERBRECHEN gegen das deutsche volk, sondern es ist die endgültige aufgabe, die vergabe der letzten chance im kampf gegen das globalkapital, wenn wir hier in deutschland einen abenteuerlichen sonderweg gehen würden und irgendwelche lächerlichen isolierten aktionen starten würden. Jene pseudo-nationalen müssen es immer wieder hören: NUR GLOBAL / INTER-NATIONAL HABEN WIR EINE CHANCE! Natürlich muß lokal gehandelt werden. Aber niemals gegen andere völker! Und leben sie auch auf unserem gebiet! Niemals haß & kampf zwischen den völkern! Gemeinsam gegen den gemeinsamen feind! Es geht nur noch einvernehmlich! Die militärwalze steht jeden tag bereit, auch nur die kleinste isolierte erhebung brutal niederzubomben wie wir es gesehen haben, als die serben oder die iraker nicht so richtig folgten. Das war, als die ins glied treten mußten. Die brutalität der nato ist unverstellbar, wenn es völker, die bereits auf linie und im glied waren,  plötzlich wagen sollten, auszuscheren! Wir müssen es koordinieren. Und wenn es über jene non-gouvernemental organizations u.ä. gehen muß. Selbst mit solchen leuten wie amnesty müssen wir zusammenarbeiten, auch wenn die sich bisher von den plutokraten haben benutzen lassen bzw. von denen finanziert worden sind. Dort arbeiten trotzdem eine menge guter leute. Die sind im prinzip alle auf unserer seite. Auch „gesellschaft zum schutz bedrohter völker“ oder wie die heißt.

 

 

 

Ich muß aber zugeben, daß ich mit solchen leuten, also nationalen mit dem kurzblick, nur ungern argumente austausche. Ich mag sie gar nicht als mitkämpfer ansehen: entweder sind sie mir zu dumm (weil das gesagte auf der hand liegt), oder es sind wirklich nur abgestumpfte „dumpfbacken“, mit denen ich nichts zu tun haben will. Man darf aber die propaganda der mächte nicht unterschätzen. Die tun alles dafür, daß der blick sich nicht weitet. Die argumente aber liegen auf der hand. Wir müssen es manchen leuten eben nur ein paar mal sagen; dann verstehen die das schon.

 

 

 

Du schreibst: „Wenn sich eine nationale Linke organisiert, was ich für wünschenswert halte, so kann diese nicht ausschließlich in Zukunftsträumen von der nachkapitalistischen Gesellschaft schwelgen, sondern muß in der Tagespolitik Stellung beziehen: wie stehen wir zur Einbürgerung bzw. doppelten Staatsbürgerschaft? ... zum kommunalen Wahlrecht für Ausländer? ... zur Asylpolitik?

 

Wie soll da ein Brückenschlag zwischen "nationalen" und "antirassistischen" Sozialisten aussehen? Ich will diese Fragen erst einmal unbeantwortet im Raum stehen lassen. Aber das sollte ein Thema für dieses Forum sein.“

 

 

 

: Gut, daß du die heißen eisen anfäßt (auchwenn du sie erst einmal „im raum stehen läßt“). Hoffentlich melden sich ein paar zu wort. Es sind aber nicht so sehr „zukunftsträume“, die mich bewegen, sondern es ist der konsens und die konvergenz. Und die können nur durch austausch von gedanken erreicht werden. Aber es stimmt: es sieht so aus wie flucht vor den heißen eisen.

 

 

 

Ich denke, es könnte konsens sein, daß das elend des migrationismos sofort beendet wird. Also schluß mit diesem massen-„asyl“wesen, das ja mit wirklichem asyl nichts zu tun hat. Es ist auch absolut illusorisch, wirklich hilfsbedürftigen asyl zu gewähren. Stellt euch nur mal vor, wie vielen afrikanische mädchen die klitoris brutalst abgeschnitten werden! Es gibt milliardenfache brutalste scheiße in der welt. Niemand von diesen wirklichen opfern käme auf die idee, bei uns asyl zu beantragen. Das machen ganz andere! All die argumente wurden schon tausendmal genannt. Rechten und konservativen muß in dieser hinsicht recht gegeben werden. Die frage ginge an unsere genossen wie z.b. ROT, die diese argumentation (möglicherweise) nicht kennen. Mir geht es vor allem darum, linxnationalisten wie ROT zu gewinnen. Mich würde interessieren, was der zu dieser frage zu sagen hat. Also auch ausländerkriminalität. Was würde ROT mit banden machen, die raubend durch deutschland ziehen? Gegen die muß m.E. schärfstens vorgegangen werden.

 

 

 

Ich wäre logischerweise auch gegen eine „doppelte staatsbürgerschaft“. Das ist ein unding, gerade wenn es um integration geht. Ich bin - im unterschied zu den meisten im NW - für integration. Es widerspricht logischerweise dem gedanken der integration. Wer sich nicht integrieren will, wer nicht mit uns eine nation bilden will, der stellt sich selbst ins abseits. Dem würde ich sagen: du mußt dich entscheiden! Wenn er sich für den türkischen paß entscheidet, muß er damit rechnen, abgeschoben zu werden.

 

 

 

Jetzt zum „ausländerwahlrecht“: „ausländer“ in dem sinne gibt es nicht mehr. Es gibt nur noch inländer. Selbstverständlich dürfen die wählen, was auch immer. Deutsche ausländischer herkunft sind voll gleich-, d.h. stimmberechtigt. Alles natürlich im zusammenhang mit den oben genannten dingen. Ich erwarte von leuten, die hier leben, daß sie verantwortung übernehmen oder die verantwortung übernehmen, die darin liegt, verantwortung zu delegieren. Durchläufer, kurzbesucher haben in unseren belangen, sei es kommunal oder national, nichts zu melden. Wo kommen wir denn hin?! Wir wollen selbst bestimmen! Wir, das sind dann natürlich auch leute, die man bisher als „ausländer“ bezeichnet. Aber wir alle zusammen, wir bilden dann eine nation. Und die soll selbstbestimmt sein, logisch. Also wahlrecht (vorzugsweise bzw. nach meinem geschmack in den räten - keine parteien!) für alle, die dieses neue gemeinwesen bewuß darstellen und gestalten wollen!

 

 

 

Asyl: Bei wirklicher verfolgung wäre ich auf jeden fall dafür. Das sagt sich leicht, ich weiß. Was in der wirklichkeit dann machbar ist, steht auf einem ganz anderen blatt... Gestern hat die EU offiziell gegen die amis protestiert, weil die schon wieder einen mit der giftspritze hingerichtet haben, der nicht mal zurechnungsfähig war. Also asyl für mumia auf jeden fall z.b., bevor die den hinrichten, aber die amis werden uns den bestimmt nicht überlassen. Na jedenfalls wächst der druck der europäer auf menschenrechtsverletzungen in usa immer mehr. Wäre schön, wenn wir mal von dort einen echten verfolgten als asylant aufnehmen könnten. Asyl ist ein trauriges thema. Wir deutschen fühlen uns irgendwie verpflichtet, überall helfen zu müssen. Hm. Is ja an sich schön, aber wird wohl nicht ganz klappen. Am besten, das eigene land in ordnung bringen; wenn es dann abstrahlen sollte im positiven sinne, dann wäre das ja auch schon nicht schlecht.

 

 

 

Die ungeduld der nationalen nimmt zu. Die wut steigt. Umso dringender muß die nationale linke her!

 

 

 

 

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 292

Antwort auf Nr. 290

Betreff: Re: Tagespolitik

Datum: 23.01.2000 14:51

Autor: Florian

Ja, alles sehr heisse Eisen, aber gut ...

 

 

Migrantenwahlrecht:

 

Was ich nie verstanden habe, ist, warum es ein kommunales, aber kein sonstiges Wahlrecht für Ausländer gibt. Das ist zwar auch für die Migranten, in erster Linie aber gegenüber der Gemeinde eine beschissene Herabwürdigung, als ob das Kommunale minderwertig wäre (ist es ja de facto leider auch, was kann eine Gemeinde schon machen, außer sich an Bauland-Ausschreibungen gegenseitig zu bereichern). Sehr symptomatisch!

 

 

 

Migrantenkriminalität:

 

Hier, wie beim Stichwort "Jugendkriminalität", muss man die offiziellen Zahlen schon ein bisschen genauer anschauen, finde ich: Was für Dinge kommen denn in diese Zählung?

 

Wen meinst du so mit "Banden, die raubend durch Deutschland ziehen"?

 

Wichtig fände ich, dass man die Leute da den Sanktionen aussetzt, wo sie gehandelt haben. Es is einfach albern, einen Deutschen einzusperren und einen Ausländer abzuschieben. Wieviel Schwachsinn läßt man wegen knapper Kassen durchgehen?, das ist glaub ich auch eine zentrale Frage, hahaha!

 

 

 

Mehrfach-Staatsbürgerschaft/Integration:

 

"Sich integrieren", was heisst das? Was erwartet man von Einwanderern, Anpassung? Es gibt ja (so sehe ich das zumindest) durchaus Aspekte, wo uns unsere landesüblichen Migranten überlegen sind - sozialer Zusammenhalt z. B. ...

 

Wenn es "ausländische Jugendgangs" gibt (ein sehr beliebter Topos dieser Debatte), na schön, warum gibt es keine deutschen?!! "Jugendgang", das wird in unserem urbanen Land als etwas fast schon grundsätzlich Kriminelles gehandelt. Warum eigentlich, welche Zivilisation ist hier eigentlich die seltsamere?

 

 

 

Asyl/Entwicklungshilfe:

 

Das ist ein unheimlich perfides Thema, finde ich, weil immer noch so getan wird, als GÄBE es Entwicklungshilfe tatsächlich. Aber das Gegenteil ist der Fall; ein Beispiel zum Abschluss (aus der diesmal für nA-Themen teilweise wieder sehr interessanten Le Monde Diplomatique - siehe Link):

 

 

 

Ein amerikanisches Pharma-Unternehmen stellt ein Medikament gegen eine in Thailand verbreitete, oft tödliche Krankheit her, das sich aber in Thailand niemand leisten kann. Mitte 98 gelang es dort einheimischen Unternehmen, ein gleichwertiges Produkt für ein Drittel des Preises anzubieten. Was macht Washington? Droht Strafzölle auf die wichtigsten thailändischen Exportgüter an, wenn das Medikament nicht vom Markt genommen wird (falls man hier überhaupt von einem "Markt" sprechen kann). Natürlich haben sie's durchgesetzt ...

 

In Südafrika dagegen hat die Regierung einfach gebockt und die einheimischen Unternehmen sogar per Gesetz dazu ermutigt, auf von der WTO geschaffene globale Patente zu scheissen, und notwendige Pharma-Produkte einfach herzustellen. Sowas zu unterstützen, diplomatisch wie fachlich, DAS wäre Entwicklungshilfe und würde den Auswanderungsdruck mindern.

https://www.taz.de/tpl/2000/01/14.fr/tbox?Ueber=Monde&Tname=a0016&idx=

Titel: "Nachrichten vom Biologisch-Medizinischen Komplex"

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Beitrag Nr. 299

Antwort auf Nr. 292

Betreff: Asyl/Entwicklungshilfe

Datum: 24.01.2000 08:41

Autor: Tim

» Asyl/Entwicklungshilfe:

Das ist ein unheimlich perfides Thema, finde ich, weil immer noch so getan wird, als GÄBE es Entwicklungshilfe tatsächlich. Aber das Gegenteil ist der Fall «

 

 

 

Trotz - oder vielleicht gerade wegen? - der Entwicklungshilfe wird die Kluft zwischen arm und reich immer extremer. Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet und kann nicht mit Details dienen. Aber wenn einige Entwicklungsländer sich weiter verschulden müssen, um überhaupt die Zinsen für laufende Kredite bezahlen zu können, dann muß an dieser "Hilfe" was faul sein. Die ganze kapitalistische Entwicklungspolitik erscheint mir als neokoloniale Ausbeutung. Der IWF diktiert den Ländern eine restriktive Wirtschaftspolitik, die nur darauf aus ist, das Interesse der Banken und der imperialistischen Länder zu befriedigen, während die Versorgung der eigenen bevölkerung hintansteht.

 

Notwendig wäre als erster Schritt eine Entschuldung - am besten nicht nur der Entwicklungsländer, sondern aller Staaten - und ein neues Geldsystem, das nicht auf Zinswucher aufbaut.

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Beitrag Nr. 298

Antwort auf Nr. 292

Betreff: Migrantenwahlrecht

Datum: 24.01.2000 08:29

Autor: Tim

» Was ich nie verstanden habe, ist, warum es ein kommunales, aber kein sonstiges Wahlrecht für Ausländer gibt. Das ist zwar auch für die Migranten, in erster Linie aber gegenüber der Gemeinde eine beschissene Herabwürdigung, als ob das Kommunale minderwertig wäre (ist es ja de facto leider auch, was kann eine Gemeinde schon machen, außer sich an Bauland-Ausschreibungen gegenseitig zu bereichern). Sehr symptomatisch! «

 

 

Die Kampagnen sowohl für als auch gegen das Wahlrecht für Einwanderer haben in meinen Augen den gleichen Effekt: Sie stärken die Illusionen in den Parlamentarismus, suggerieren, durch die Abgabe eines Stimmzettels, könne man tatsächlich die Politik beeinflussen.

 

In einem befreiten Deutschland sollte der bürokratische Obrigkeitsstaat durch die Selbstorganisation und  -verwaltung (Rätesystem) der Menschen ersetzt werden, wobei die Macht von unten nach oben delegiert wird. Dasselbe gilt für die Arbeitswelt.  Jeder Mensch, der in Deutschland lebt und arbeitet, sollte in seiner Wohngruppe und am Arbeitsplatz volles Mitspracherecht haben. Um in die Räte auf höherer Ebene gewählt zu werden, sollte allerdings eine längere Aufenthaltsdauer erforderlich sein.

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 296

Antwort auf Nr. 292

Betreff: Re: Tagespolitik

Datum: 24.01.2000 03:09

Autor: Peter

 

Flo schreibt: „Migrantenwahlrecht:

 

Was ich nie verstanden habe, ist, warum es ein kommunales, aber kein sonstiges Wahlrecht für Ausländer gibt. Das ist zwar auch für die Migranten, in erster Linie aber gegenüber der Gemeinde eine beschissene Herabwürdigung, als ob das Kommunale minderwertig wäre (ist es ja de facto leider auch, was kann eine Gemeinde schon machen, außer sich an Bauland-Ausschreibungen gegenseitig zu bereichern). Sehr symptomatisch!“

 

 

 

: Was heulst‘n da rum? Für uns ist doch das kommunale wichtiger als das imperiale! Natürlich müssen sich die kommunen immer mehr an gestaltungssouveränität erkämpfen, vom imperium abtrotzen! Und am ende bestimmen die gesamten kommunalräte den rat der kommunen als dach des volkes.

 

 

 

Flo schreibt: „Migrantenkriminalität:

 

Hier, wie beim Stichwort "Jugendkriminalität", muss man die offiziellen Zahlen schon ein bisschen genauer anschauen, finde ich: Was für Dinge kommen denn in diese Zählung?“

 

 

 

: gut, ich kenne die statistiken nicht, das stimmt. Ich gehe trotzdem bei der kriminalität von einem überproportionalen anteil an ortsfremden aus. (Falsches bewußtsein? Möglich.) Ich weiß auch, daß es in verschiedenen bereichen nicht mehr erlaubt, ist, die herkunft von kriminellen zu nennen. Ich bin nicht der meinung, daß man das verschleiern sollte. Kriminalität ist u.a. eine folge von entwurzelung und migrationismus, d.h. auch von kapital- und OK-gesteuerter vernichtung volklicher abgrenzung und verbrechensabwehr. Es ist auch normal, daß deutschland zu einem der beliebtesten tummelplätze für kriminelle geworden ist: reich und relativ wehrlos, da von schuldgefühlen geschwächt.

 

 

 

Flo schreibt: „Wen meinst du so mit "Banden, die raubend durch Deutschland ziehen"?“

 

 

 

: Gut, es kann natürlich sein, daß ich von berichten über z.b. rumänische und albanische banden desinformiert werde. Ich habe keine eigene erfahrung damit, aber einigermaßen zuverlässige leute auf dem lande.

 

 

 

Flo schreibt: „Wichtig fände ich, dass man die Leute da den Sanktionen aussetzt, wo sie gehandelt haben. Es is einfach albern, einen Deutschen einzusperren und einen Ausländer abzuschieben.“

 

 

 

: Finde ich nicht albern. Als anhänger des territorialprinzips kann ich einen einheimischen bzw. deutschen nicht aus deutschland abschieben, wenn er kriminell geworden ist. Einen fremden, der zu eben dieser tat nach deutschland gekommen ist, sehr wohl. Ich wüßte nicht, womit der es verdient haben sollte, hier in den knast zu gehen. Findest du nicht, daß du hier etwas humanISTISCH bist? Hast du vielleicht irgendwelche besonderen sympathien mit kriminellen? Wahrscheinlich nennt mich Tim jetzt wieder einen „spießer“. Aber so seh ick dit.

 

 

 

Flo schreibt: „Wieviel Schwachsinn läßt man wegen knapper Kassen durchgehen?, das ist glaub ich auch eine zentrale Frage, hahaha!“

 

 

 

: Dit vaschteh ick nisch.

 

 

 

Flo schreibt: „Mehrfach-Staatsbürgerschaft/Integration:

 

"Sich integrieren", was heisst das? Was erwartet man von Einwanderern, Anpassung? Es gibt ja (so sehe ich das zumindest) durchaus Aspekte, wo uns unsere landesüblichen Migranten überlegen sind - sozialer Zusammenhalt z. B. ...“

 

 

 

: Sich-integrieren ehemals fremder ist ein quasi-natürlicher vorgang, der bei funktionieren eines gemeinwesens und unterhalb eines quantitativen levels völlig automatisch geht. Ich sehe es dezisionistisch: Was dem volk gefällt von dem, was der ehemalige fremde nicht ablegt, sondern an herkunftskulturellem behält, das nimmt das volk an, das läßt das volk existieren. Alles, was ihm nicht gefällt, was ihm gegen den strich läuft, das duldet es auch nicht. Also bei europäischen ausländern gibt es da überhaupt kein problem. Bei außereuropäischen ist es konfliktgeladen. Ich würde z.b. keinen islamismus dulden, wie ich überhaupt keinen zusätzlichen patriarchalismus neben dem bereits bei uns leider schon vorhandenen dulde. D.h. in den schulen und anderswo müssen derartige einflüsse abgedrängt werden. Ich würde meine kinder in keine hände einer islamistischen kindergärtnerin geben, sowie ich mir ein kristenkroiz an der wand einer schule verbitten würde. Wer von den ausländern sich dem widersetzt und partout den islam in deutschland einführen will (ich denke hier nur an den autoritär-fundamentalistischen islam), wer sich also insofern nicht integriert, als er/sie den in unseren eher nördlichen gefilden ortsüblichen nonpatriarchalismus nicht ertragen kann und glaubt, allahs werk bei uns vollenden zu müssen, der muß ausgewiesen werden. Ich betone aber bei dieser gelegenheit, daß dies nicht die vordringliche aufgabe ist; diese ist der sieg über den globalkapitalismus, der uns mit seinen migrationsbewegungen erst dieses problem beschert hat.

 

 

 

Flo schreibt: „Wenn es "ausländische Jugendgangs" gibt (ein sehr beliebter Topos dieser Debatte), na schön, warum gibt es keine deutschen?!!“

 

 

 

: Weiß ich doch nicht! Außerdem gibt es sicherlich auch deutsche, oder gemischte. Was willst du mit dieser frage andeuten? Geht hier wieder der humano-krist mit dir durch? Wenn es so sein sollte, daß es eher ausländische jugendgangs (vorausgesetzt, sie machen in kriminalität) gibt: Wo ist jetzt das zusätzliche problem? Das problem ist doch einzig, daß hier destruktive und kriminelle gruppen am werk sind. Ob das nun a) jugendliche oder b) ausländer sind, ist doch unerheblich. Ich will die doch nicht bekämpfen, weil sei ausländer sind, sondern weil sie kriminelle sind (noch mal: WENN sie kriminelle sind!).

 

 

 

Oder willst du mit mir jetzt eine (foucault’sche) debatte darüber führen, was überhaupt kriminell ist? Achtung, da habe ich relativ bodenständige anschauungen!... Ich habe den eindruck, du mußt hier irgendwie den verständigtypen raushängen lassen oder willst mich/uns provozieren. Spielerken?...

 

 

 

Flo schreibt: „"Jugendgang", das wird in unserem urbanen Land als etwas fast schon grundsätzlich Kriminelles gehandelt. Warum eigentlich, welche Zivilisation ist hier eigentlich die seltsamere?“

 

 

 

: Die hysterie über „jugendgangs“ teile ich nicht. Im gegenteil sehe ich in ihnen archaisches, demgegenüber ich zunächst positiv eingestellt bin. Mit r.k. sage ich: „Grafitto ist kein verbrechen!“, sondern zu begrüßende rebellion gegen eine tote erwachsenenwelt. Allerdings eine neurotische, weswegen z.b. der sprayer auch mit sanktionen zu rechnen hat (was er ja auch tut).

 

 

 

Flo schreibt: „Asyl/Entwicklungshilfe:

 

Das ist ein unheimlich perfides Thema, finde ich, weil immer noch so getan wird, als GÄBE es Entwicklungshilfe tatsächlich. Aber das Gegenteil ist der Fall; ein Beispiel zum Abschluss (aus der diesmal für nA-Themen teilweise wieder sehr interessanten Le Monde Diplomatique - siehe Link):

 

Ein amerikanisches Pharma-Unternehmen stellt ein Medikament gegen eine in Thailand verbreitete, oft tödliche Krankheit her, das sich aber in Thailand niemand leisten kann. Mitte 98 gelang es dort einheimischen Unternehmen, ein gleichwertiges Produkt für ein Drittel des Preises anzubieten. Was macht Washington? Droht Strafzölle auf die wichtigsten thailändischen Exportgüter an, wenn das Medikament nicht vom Markt genommen wird (falls man hier überhaupt von einem "Markt" sprechen kann). Natürlich haben sie's durchgesetzt ...

 

In Südafrika dagegen hat die Regierung einfach gebockt und die einheimischen Unternehmen sogar per Gesetz dazu ermutigt, auf von der WTO geschaffene globale Patente zu scheissen, und notwendige Pharma-Produkte einfach herzustellen. Sowas zu unterstützen, diplomatisch wie fachlich, DAS wäre Entwicklungshilfe und würde den Auswanderungsdruck mindern.“

 

 

 

: Flo, dir dürfte gerade als leser der monde dipl. die kritik an „Entwicklungshilfe“ nicht entgangen sein. Ich glaube, wir tun den leuten in der dritten welt prinzipiell mit „Entwicklungshilfe“ keinen gefallen. Na klar gibt es diese! Was du da von den amis erzählst, hat doch mit „Entwicklungshilfe“ nichts zu tun! Das ist doch neolib in reinkultur! Wenn ich auch glaube, daß „Entwicklungshilfe“ und neolib gut zusammenpassen. Die ausbeuter spielen doch da ganz geschickte und in ihrer perfidität nicht zu durchschauende spiele.

 

 

 

Ich denke, daneben gibt es aber noch wirkliche, etwa mehr oder weniger christlich motivierte „Entwicklungshilfe“, die ich aber wie gesagt eher kritisch sehe. Ich gebe aber zu, daß ich weit davon entfernt bin, kenner der materie zu sein; möglicherweise wieder desinformiert.

 

 

 

Ich muß aber wieder national-stirnerianer sein: Das thailändische volk muß sich, wie jedes andere volk auch, seine freiheit gegen den us-imperialismus erkämpfen! Daran führt nichts vorbei! Natürlich solidarisieren wir uns mit den kämpfenden völkern.

 

 

 

Was hältst du vom konzept „hilfe zur selbsthilfe“? Ich frage das ganz naiv. Hört sich aber gut an. Aber grundsätzlich muß man die sog. drittweltvölker sich überlassen. Es gibt da einige positive entwicklungen, die ich so am wegesrand mitgekriegt habe, nachdem man die schäden des (neo)kolonialismus so gut es geht wieder beseitigt hat. Aber auch dabei kann die langsam aufblühende eigene kultur und wirtschaftsweise wieder zerstört werden. Zum beispiel erinnere ich mich an eine sendung im tv, wo darüber berichtet wurde, wie sich in einem afrikanischen land das traditionelle system der gerichtsbarkeit wieder einbürgert und bewährt. Das hat mir sehr gefallen. Das muß doch für uns der ideal-weg sein, oder?

 

 

 

 

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Beitrag Nr. 300

Antwort auf Nr. 296

Betreff: Re: Tagespolitik (Kriminalität)

Datum: 24.01.2000 11:28

Autor: Tim

» Als anhänger des territorialprinzips kann ich einen einheimischen bzw. deutschen nicht aus deutschland abschieben, wenn er kriminell geworden ist. Einen fremden, der zu eben dieser tat nach deutschland gekommen ist, sehr wohl. Ich wüßte nicht, womit der es verdient haben sollte, hier in den knast zu gehen. Findest du nicht, daß du hier etwas humanISTISCH bist? Hast du vielleicht irgendwelche besonderen sympathien mit kriminellen? Wahrscheinlich nennt mich Tim jetzt wieder einen „spießer“. Aber so seh ick dit. «

 

 

Du schreibst ja so, als ob es das größte Vergnügen wäre, in einem deutschen Knast zu sitzen. Ich finde: Bestrafung (und wenn möglich: Wiedergutmachung) hier - die Resozialisierung sollten wir den Heimatländern überlassen.

 

Dass wir Deutsche nicht abschieben können, versteht sich von selbst. Wohin denn?