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[siehe auch Finanzguerilla]

Mike Mokry: Zins und Stossen. Zur Vortragsveranstaltung „Unser Geld zerstört die Welt. Die katastrophale Wirkung von Zins und Zineszins auf Mensch und Natur und die freiwirtschaftliche Alternative zum heutigen Kapitalismus“ von Prof. Dr. Bernd Senf

 

Albert Lämmel: Gedanken zu “Der Nebel um das Geld” von Bernd Senf

Leider lichtet Bernd Senf, Professor für Volkswirtschaft in Berlin, den Nebel (auch) nicht, sondern nebelt sich und uns weiter ein. Wie alle Neo-Gesellianer hat er nur die Folgen, aber nicht die Ursachen des verheerenden Zins- und Zinseszinssystems im Blickfeld. Er hält es zwar für notwendig, “das Geld vom Zins zu lösen” und verweist dabei auf das Beispiel von Wörgl in Tirol Anfang 1930, bei dem nur eines richtig war: Die Autorität der Gemeinde hat eine Zeit lang genügt, die Geldherausgabe von der privilegistischen Zinsgeldherausgabe der Österreichischen Nationalbank zu lösen und es zu Steueraufgaben der Gemeinde zu verwenden. Das von Senf dabei herausgestellte “Schwundgeld”, den Wert dieses umlaufenden Gemeindegeldes monatlich durch eine (damals noch umständliche) Prozedur um ca. ½ Prozent zu senken, war dabei sich tot zu laufen, hätte also des monopolistischen Verbots durch die Österreichische Nationalbank gar nicht mehr bedurft. Nun zieht sich aber die fixe Idee des Gesellschen Schwiundgeldes durch die ganze Senf-Theorie und läßt der wirklichen Ablösung des Zinsgeldsystems der Nationalbanken durch eine Volksgeld – Geldherausgabe nur zur Steuergeldverwendung, anstatt wie bisher für Kreditinstitute – keinen Raum mehr. Obowhl dies wahrlich einfach ist, wird, aus uns nicht ganz erfindlichen Gründen, nur die “Schwundgeldtheorie” von den verschiedenen Gesellpublikationen und -organisationen breitgetreten. Anderweitige Informationen und Diskussionen werden seit Jahrzehnten unterdrückt.

Von Bernd Senf erschien in der Monatsschrift Der 3. Weg (Okt.´99) eine Rezension zu George Soros´ Buch “Die Krise des globalen Kapialismus”, die vollinhaltlich das Obige bestätigt: Senf geht völlig daran vorbei, welchen Weg das Geld aus der Notenpresse nimmt. Er sieht und beschreibt nur den Zinsweg des Geldes aus den Kreditinstituten, sieht und kritisiert nicht den verhängnisvollen parasitären Weg, das das nunmehr schon mit Zinsen behaftete Geld da genommen hat!

 

Albert Lämmel: Bericht über den 5. Internationalen INWO-Kongreß 25.-28.8.1999 in Wien

Ca. 200 Teilnehmer, 12 Arbeitskreise, 12 Referenten. Leiter: INWO Ö-Präsident Adolf Paster.Allgemein beklagt wurden die zu vielen; teils themenfernen Arbeitskreise, wobei der wichtigste Arbeitskreis fehlte: ,,Offene Prorammklärung", wie sie auf Grund der vielen Einwände von immer mehr Anhängern seit Jahren gefordert wird. Wo liegen die Hindernisse? Wer trägt dafür die Verantwortung?

Der österr. INWO-Präsident Paster, der seit Jahren für eine Diskussion mit allen Reformgruppen eintritt, zeigte sich in einem längeren Gesprächen mit mir enttäuscht über die bisher ablehnende Haltung der INWO-Führung und hat wenig Hoffnung, daß sich dies in naher Zukunft ändert. Auch er erkennt, daß den Neo-Gesellianern dadurch jeglicher Reformschwung und Führungsanspruch verlorengeht und sie tatsächlich “zu einer Sekte verkommen und zu vergreisen drohen” (Alt-Gesellianer Hugo Blau). Hauptreferent Helmut Creutz erging sich in langen, ermüdenden Darlegungen über die Wirkung von Zinsen und Zinseszinsen, sagte aber kein Wort zu den URSACHEN, nämlich die gesetzlich verordnete Geldschöpfung der Notenbank(en) für Banken und die permanente Umwandlung unserer Spargelder in Kredite. So haftete den Referaten durchwegs zuviel Abstraktes, Unwirkliches an. Ohne Ursacheneinbeziehung ist es einfach nicht möglich, die Themen einfach und schlüssig darzustellen.So blieb auch - wegen ständiger Zeitüberschreitung - die demokratische Diskussion, das Salz in der Suppe besonders von Reformbewegungen, auf der Strecke.Der Vergleich mit unseren Kongressen (1995 Steyr, OÖ., 1997 Wien-Mödling) wird sich dem z.T. gleichen Teilnehmerkreis sicher aufgedrängt haben. Sie waren zwar nicht so aufgebläht, dafür aber konzentriert auf Wahrheit, Klarheit und Wesentlichkeit, wobei der ausreichenden, gleichberechtigten Diskussion stets der höchste Stellenwert  eingeräumt wurde. (Wir betreiben ja auch keine Ursachenverschweigung, wie sie bei der INWO, vermutlich wegen Bankennähe, geübt wird.

Dieser INWO-Kongreß war jedenfalls die hohen Eintrittspreise (93,- bzw. 72.- DM) nicht wert und das Geld für die zum Großteil inkompetenten, überforderten, themenfernen Referate/Referenten hinausgeschmissen. Wie die Ökologen sagen: “Weniger wäre mehr (gewesen)”! (Mehr sein als scheinen!) Wichtig und wertvoll waren Begegnungen, der persönliche Meinungsaustausch, wobei auch die Ablehnung einer bezahlten Anzeige für eine kanadische Anti-Schuldenbroschüre in der deutschen Pseudo-Gesellschrift DER DRITTE WEG intern für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgte.Zu bedauern ist der ,,Chefredakteur” dieser Schrift, dem vom FSU-Vorstand ein Maulkorb umgehängt ist, der ihn offensichtlich sehr bedrückt.Eine junge Wiener alternative Radiogruppe versprach, ein mit mir aufgenommenes Gespräch demmächst zu senden.

(Dieser Bericht erscheint in DER SCHLÜSSEL 1-2OOO.)