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Grundsätzliches

 

Peter Töpfer: Querfront. Versuch einer national-anarchistischen Definition
(www.querfront.de)

Es gibt einen Status quo, einen herrschenden Zustand, ein beherrschendes System und beherrschte und herrschende Menschen.

Es gibt Kräfte, die das herrschende System kritisieren und bekämpfen und in Opposition zu ihm stehen. Diese Kräfte teilen sich in zwei Lager auf, die verschiedene Systemalternativen haben, sich heftig bekämpfen und um die Systemablöse konkurrieren: das linke und das rechte Lager. Die sehr heterogenen Kräfte innerhalb der Lager, die zur Austauschbarkeit vieler dieser Kräfte über die Lagergrenzen hinweg führt, werden von den jeweiligen Lagerzentren angezogen und gruppieren sich um diese.

Hauptunterscheidungspunkt der Lager ist die nationale Frage: Während in dem einen Lager das Nationale kaum eine Rolle spielt und überhaupt die Existenz einer solchen Frage im Extremfalle geleugnet wird, nimmt die nationale Frage in den systemalternativen Überlegungen des anderen Lagers ein herausragende Stellung ein; im äußersten Falle hat die Nation bzw. der Begriff Nation hier Fetischcharakter. Die Extreme beider Lager, die gleichwohl das Lagerleben bestimmen, bekämpfen sich als Nationalisten und Antinationalisten.

Zwischen diesen beiden Lagern verläuft eine Frontlinie, zu der sich ein dritte Kraft querstellt – die Querfront –, die weder nationalistisch, noch antinationalistisch ist, das Nationale als Fragestellung sehr wohl für statthaft und notwendig hält, es freilich als Fetisch oder Ideologem ablehnt. Die Querfront hat zum Nationalen ein entspanntes Verhältnis und ist von daher die Alternative zum Frontkampf.

Die sich bekämpfenden Lager haben beide ein und denselben Nationenbegriff, nämlich den des Bürgertums. Beide geben vor, den Kapitalismus ablösen zu wollen, denken komischerweise aber beide das Nationale als den bürgerlichen Nationalstaat. Querfrontler tun dies nicht; sie kleben nicht am bürgerlichen Nationenbegriff, und das macht sie frei. Der bürgerliche Nationalstaat ist die Mystifizierung des real Nationalen. Querfrontler lehnen den bürgerlichen Nationalstaat samt seines politischen und Parteiensystems ab. Da sie sich nicht am Parlamentarismus beteiligen, sind sie weder links, noch rechts. Frontler dagegen definieren auch sich selbst mit den Begriffen ihrer bürgerlichen Herren.

Die Querfrontler entziehen sich dem Kampf der verfeindeten Lager und weisen auf den Nutznießer dieses Kampfes – das Bürgertum und sein Staat, den es dabei ist zu globalisieren – und entwickeln einen post-kapitalistischen Nationenbegriff und lenken die Aufmerksamkeit auf die eigentliche Front: die zwischen Herrschern und Beherrschten, Ausbeutern und Ausgebeuteten, zwischen nichtkapitalistischen Nationen und bürgerlichem Nationalstaat, Nationen- und Naturzerstörern und zu Zerstörenden.

Einladung zum 1. Querfront-Treffen in Berlin im November 2000