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Zulieferer
Texte von Autoren, die Vor- und Nebenläufer der nationalen Anarchie sind
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Mirko Tambach: Dogmen, Dogmen... Ja, Ja, Ja...
“Links” und “Rechts”, Gut und Böse, Moralisch und Immoralisch, kurzum: Ja, ja, ja...!
Nichts ist mir fremder geworden als diese starren Dogmen, mit denen man vielleicht sein “heiliges” Weltbild befriedigen kann, die aber in meinen Augen nichts, und wenn ich großzügig bin, fast
nichts aussagen. Natürlich, man kann sich ein schönes theoretisches Gerüst zusammenzimmern, indem alles so logisch ist, indem alles so schön seine Ordnung hat, an dem man sich festklammern kann, aber was sagt dieses
schon aus? Gar noch, es für die Wahrheit zu halten? (und Wahrheit bedeutet ja nichts anderes als Wirklichkeit – als wenn es die Wirklichkeit gebe!)
Nein, ich kann mit diesen ganzen Dogmen nichts (mehr) anfangen.
Das Gegenteil von “nichts (mehr) anfangen” ist Gefangen sein. Und Dogmen tun dieses in der Tat – sie nehmen einen gefangen. Wenn ein Mensch zu Unrecht ins gefängnis wandert, spricht man vom
Gefangensein, und verbindet damit etwas negatives.
Warum tut man dieses nicht auch auf das Gefangensein in bezug auf Dogmen? Natürlich, was man hat, weiß man, was man bekommt, weiß man nicht. Also hält man an Bekanntem fest und fürchtet sich vor der kleinsten
Veränderung. Da könnte ja wirklich einer kommen, und einem etwas wegnehmen.
Mir kam es schon immer etwas spanisch vor, wenn einer meinte: “Mit dem darfst Du nicht reden, der ist ein ‚Linker‘... der ist ein ‚Rechter‘”! Abgesehen davon, ob diese Person sich auch als
solche definiert, was drückt dieses “Verbot” aus? Doch nur, daß der “Verbieter” Dich für unmündig hält, daß er sich Dich als eine Art Knecht denkt.
Es liegt an einem selbst, ob man mündig ist, und nicht für andere den Idioten spielt. Was kann einem also passieren, z.B. mit dem Anderen zu reden?
Alles und nichts. Natürlich kennt man den Ausgang dieses Gespräches vorher nicht, genauso wenig wie den Verlauf der anderen 5697822 Gespräche, die man im Laufe seines Lebens führt. Es kann also geschehen, daß man
sich nichts zu sagen hat, daß man aneinander vorbeiredet, daß man nur “böhmische Dörfer” versteht. Und, wenn es so wäre? Dann ist es eben so! Wo soll das Problem sein? Wer sollte einem schon verbieten,
sich wieder in sein gewohntes Weltbild zurückzuziehen? Und wer darauf Bock hat, der sollte nichts lieber als das tun.
Aber was kann man eben auch durch dieses/ein Gespräch gewinnen!
Es kann Denkprozesse in Gang setzen, es kann einem zu neuen Sichtweisen verhelfen, und und und...
Wie oft hat man erst durch Gespräche mit dem “völlig Anderen” Ansichten überdenken können, dazudenken können!
Dazudenken – denken – selbständig denken – Hilfe, da wagt es einer, selbständig zu denken. Natürlich, nichts ist Herrschenden und selbsternannten “Eliten” gefährlicher als
wenn man selbständig denkt. Da könnte ja einer das “logische” Weltbild ins Wanken bringen. Nur – wenn Ihr davor schon Angst habt, wie armselig (und zerbrechlich) muß dann erst Euer Weltbild sein.
Wenn jemand öffentlich bekundet, daß er sich den Menschen als Knecht wünscht, könnte ich seine Gedanken-/Meinungsverbote halbwegs nachvollziehen (daß ich es erbärmlich finde, steht auf einem anderen Blatt), aber
stattdessen ist überall von der “Freiheit”, von den Menschenrechten, von der Würde des Menschen die Rede. Immer geht das Wort von der Befreiung voran, um den Menschen noch mehr zu knechten, um ihn noch
mehr “nach seinem Eben-Bilde zu schaffen”.
Ja: “Mißtraut allen Denen, die viel von ihrer Gerechtigkeit reden! Wahrlich, ihren Seelen fehlt es nicht nur an Honig.” (Nietzsche, aus “Zarathustra”)
“Freiheit” bedeutet mir, jemand so zu nehmen, wie er ist. Nicht, wie man sich wünscht, daß er so und so ist, sondern sein, so sein stehen lassen. Dieses macht den
Menschen erst aus, daß er eigen ist, daß er “er selbst” ist. Keiner zwingt mich, mit Leuten zu verkehren, die mir unsympathisch sind, die bei mir nichts auslösen. Konsequenz daraus : “Einen guten
Weg noch.”
Und Leute, die bei mir anderes auslösen, mit denen geht man eben seine Wege, seine Wege, wie auch immer.
“Links” und “Rechts”: Was ist das? Da liest man einige Bücher, denkt über Gespräche nach, und kommt zu keiner Antwort. Besser, für mich gibt es dazu keine Antwort. Noch besser, es interessiert
mich auch gar nicht.
Oder vielleicht: Ein “Linker” ist, der sich 5 mal am Tag duscht, ein “Rechter”, der gern Toastbrot ißt?
So blöd, so richtig!
Ja, auch bei den Dogmatikern (Ideologen) geht es oft um Vernichtung, um Vernichtung des in ihren Augen Bösen/Anderen. Nur man lasse sich nicht täuschen – geht es nicht zum großen Teil um die Vernichtung ihrer
eigenen innerlichen Krankheiten?
Dieses zuzugeben, dazu bedarf es einer Stärke, nicht nur der äußerlichen Härte.
Die ständige Projezierung auf das Andere – dieses nenne ich ihre größte Selbsttäuschung! Und sie werden es wohl auch oft spüren... Zu seinen gesamten Gefühlen, Wahrnehmungen stehen – das ist auch Stärke!
Derjenige, der seine innersten Gefühle verdrängt, sie als “Schwäche” verachtet, der wird eines Tages sein blaues Wunder erleben, der wird eines Tages vielleicht sogar daran kaputtgehen.
Weil – er sich nicht so akzeptiert, wie er ganzheitlich ist. Er, der immer soviel von Freiheit, Befreiung, Selbstbestimmung spricht, wie will er diese Ideale verwirklichen, wenn er nicht einmal selbst
innerlich frei ist, selbstbestimmt ist, sich so annimmt, wie er nun einmal ist. Er spricht auch oft von Fremdbestimmung und Unterdrückung durch die Anderen, nur er selbst läßt sich auch‚ “freiwillig” fremdbestimmen, sich selbst unterdrücken. Und warum?
Weil er nicht auf seine eigene Stimme hört, sich nicht selbst vertraut; glaubt, anderen einen Gefallen tun zu müssen. Anderen gefallen zu müssen, das nenne ich die zweite große Selbsttäuschung. Und es
steckt ja im Wort – man fällt dabei -!
“... Er denkt, er schmeichelt mir...”( so Der, der angebetet wird, so Der, dem der Gefallen getan wird).
Nichts aber ist einem freien Menschen widerwärtiger, als von einem unfreien Menschen geschmeichelt zu werden, von diesem einen Gefallen anzunehmen. Stichwort Politik, Parteien, Vereine... “Er glaubt, er
schmeichelt mir...”
“American History X”: Ein Film über Rassenkonflikte in den USA. Dieser enthielt für mich viel Verständliches, viel Unverständliches, oder sollte ich sagen, Propagandistisches?
Eine Aussage im Film aber hatte es in sich: Ein schwarzer Lehrer sagte zu seinem weißen Schüler sinngemäß: “Frage Dich, bei allem, was Du tust: Geht es Dir danach besser?”
“Bei allem, was Du tust, geht es Dir danach besser?”
Hätten sich doch Dogmatiker (Ideologen) diese Frage (öfters) gestellt...
Wenn also Dogmatiker Dir begreiflich machen wollen, daß sie das Andere/die andere Meinung vernichten/beseitigen wollen, weil sie für das “Gute” kämpfen, aber dazufügend, daß es ihnen auch Bauchschmerzen
bereitet, ja bitte, warum tut Ihr es dann? Warum tut Ihr Dinge, die Euch selbst zweifelhaft erscheinen? Geht es Euch danach wirklich besser?
Wer schmerzgeil ist, sollte ins Sado-Maso-Studio gehen (bei häufigem Besuch läßt sich sicherlich über einen Preisnachlaß reden), und sich weniger um andere Leute “kümmern” bzw. sich um die
“Konzentration” von Leuten einen “Kopp” machen, gell!
In dieser Welt gibt es genug Ungerechtigkeiten – warum sich also mit Pille/Palle abgeben, oder gar noch, anderen Leuten das Denken/Reden verbieten wollen.
Auch einem Verbotsminister Ziel wünsche ich mehr Gelassenheit, mehr Objektivität, weniger Oberflächlichkeit, weniger Verfolgungsdruck, denn die Geschichte lehrt uns doch – dieses kann mächtig nach hinten los gehen.
Und Sie, Herr Innenminister, Sie sollten doch die DDR-Vergangenheit nicht schon vergessen haben? Eine DDR, die aufgrund ihres Status‘ als Seelengefängnis Millionen Menschen zu seelischen “Krüppeln”
geopfert hat (geopfert zugunsten einer heuchlerischen, weltfremden, unfreien Ideologie, wie alle Ideologien dieses sind)!
Gut, wenn Sie wieder seelische “Krüppel” wollen, wenn Sie wieder unfreie fremd-bestimmte Menschen wollen, dann sagen Sie dieses bitte – diese Ihre Aufrichtigkeit würde sie dann ehren; wenn Sie
dieses aber nicht wollen, dann überdenken Sie ihre bisherige Innen-Politik.
Die Freiheit der Menschen, die Freiheit der Völker setzt freie Menschen voraus. Und damit verbunden einen freien Willen. Glaubt wirklich einer, mit Verboten/Gesetzen den Menschen frei zu machen, sein Herz zu gewinnen?
Das Gesetz in sich tragen, auch dieses nenne ich Freiheit.
Unseren eigenen Weg gehen (als Mensch und als Volk), weniger Phrasen dreschen, dem anderen mehr zuhören, sich weniger anschreien – und... – mehr leben – versuchen wir es einfach.
“Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für Viele und heissen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin.” (Nietzsche, aus “Zarathustra”)
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