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Swidur: PUNKROCK!
Holidays in the sun - oder punks kriegt man nicht dead...

Das Wochenende vom 5.5 bis zum 7.5.2000 stand in Berlin im Zeichen der "Punkrock-subculture"... Bei diesem kulturellen Topact durften die rasenden nA-Reporter natürlich nicht fehlen. Unter anderem waren vom nA-Team der Gefühls- und Spaßguirilia-Beauftragte und natürlich auch der nA-Sonderbeauftragte für Subkulturen unterwegs. An drei Tagen solltenzahlreiche, mittlerweile stark in die Jahre gekommene Legenden des guten, alten Punkrocks zeigen, was sie drauf haben und dabei natürlich alte und junge Froinde in Erinnerungen schwelgen lassen... Nostalgie rules ok... Meiner einer besuchte lediglich Tag zwei und drei, am Freitag spielten bereits die "Skinhead-Antifascho" Band Numero Uno - Angelic Upstarts (stilecht nur mit "gegen-Nasen"-Button...), desweiteren UK Subs, die uralten Stiff Little Fingers, Funeral Dress, D.O.A, Argy Bargy und so "bekannte" Combos wie Get out oder Loikaemie (toller Name.. wenn ick ma ne Band gründe denne heißt die Foierzeug und die erste LP Waldbrand...). Bekanntester deutscher Vertreter an diesem Abend waren die mittlerweile auch sehr politisch korräkten Daily Terror... Alles in allem soll es nicht so berauschend gewesen sein, A.U. haben es natürlich nicht versäumt, vor, in und nach jedem Lied die Zuhörer mit ihrem antifaschistischen Gelaber zu belästigen... Musikalisch waren sie wohl trotzdem der Tageshöhepunkt... Fazit also, spielt eure geilen Lieder und haltet die Fresse ;-).
Guten Ratschlägen zum Trotz waren wir am Sonnabend so blöde, wirklich schon um 13:00 Uhr am Ort des Geschehens einzutreffen... wenn man bedenkt, daß die letzte Band, die englischen Musikgötter COCK SPARRER erst um 0:30 Uhr spielen sollten... scheiß lange Zeit... Veranstaltungsort war die ARENA in Berlin-Treptow, direkt an der Grenze zu Xberg. Die ARENA ist eine riesengroße alte Vertigungshalle, dunkel und kalt... ein übelster Kontrast zu dem warmen Wetter "draußen"... in der Halle also nischt mit "Holidays in the sun". Für eine Tageskarte wurden "lächerliche" 75DM verlangt, ja, ja, zum Glück sind die No-Future Punks von damals heute Einzelhandelskaufloite, Bankangestellte und studierte BWL´er... Die jungschen, wilden haben die Kohle wahrscheinlich vom "Bonzenpappi"... PUNK’s NOT DEAD... Aber nein, einige "echte" waren auch da! Was heißt einige, denn mindestens so viele
Leute wie drinnen waren, saßen auch noch mal davor, das waren die, die sich die Kohle nicht leisten konnten und dementsprechend auch alle "Reingeher“ kräftig bepöbelten... Die besten Vertreter dieser Spezies waren ein paar sehr keimige Asseln aus Frankreich, die extra für die drei Tage aus dem Frankenreich angetrampt kamen, um auch genau drei Tage vor der Halle zu sitzen, nur geil!!! Davon gab es übrigens einige... die Typen werden eigentlich nur noch von denen geschlagen, die einen riesen Batzen Eintritt bezahlen und drei Tage besoffen in einer Ecke liegen und gar nichts mitbekommen... Oi-Punk pervers... Na ja, vielleicht bin ich auch nur neidisch... die Fähigkeit sich so zu besaufen muß man erstma haben. (Grüße an die zuckende Moluskel aus Köpenick...) Der Rest der mehr oder weniger Anwesenden war eine mehr oder weniger gesunde Mischung aus Übriggebliebenen: Nieten-Lederjacke, Immer-Iro Punks, viele extra für diesen Anlaß Verkleidete, haufenweise Glatzen aller politischen Strömungen, uralte Knacker, 16 jährige Girly-Punks, eigentlich alles sehr lustig anzusehen... Volxgemeinschaft von unten... Hervorzuheben sei ein besonders fortschrittliches und entspanntes Persönchen ohne Haare, der eine der vielen Umbaupausen im Saal nutzte, um ein lustiges Potporie an Liedern zusammenstellen. Dieser baute sich vor der versammelten Mannschaft auf und sang lauthals schöne alte Slime und Scherben Songs, mischte diese elegant mit Störkraft und Frank Rennicke... Die wahren Interpreten hätten es wahrscheinlich nicht so dolle gefunden, ich fand es wunderbar... Ich wollte ihn noch ansprechen, ob er diese spitzen Darbietung nicht einmal vor anderem Publikum präsentieren möchte... allerdings hapert es bei solchen Aktionskünstlern dann doch an der Beständigkeit...(viele Grüße an den nA-"Kult"-Beauftragten) Ah ja, Musike wurde ja auch noch gespielt... satte 13 (!!!!!) Bands spielten an diesem Sonnabend auf, sie alle zu besprechen würde wohl den Rahmen dieses kleinen Berichtes sprengen... ehrlich gesagt kann ich mich an die meisten auch gar nicht mehr erinnern.... Für die scheiß Statistiker unter euch...: Reazione, the Casualties, Vanilla Muffins (gute Musike), Blanks 77, Splodge, the Pride (bei denen konnte erstmals der ganze Saal mitgrölen, geile Hymnen), the Warriors, Discipline (einer meiner Favoriten), the Crack (ebenfalls viele Mitgröhlliedchens), GBH (die leben auch nur von ihrem bekannten Namen, ich fand die Scheiße!), the Troopers (die lustigen Berliner, ich hab gestaunt, wie viele den ihre Lieder kannten, der Sänger ist nur Kult...), schließlich die beiden Höhepunkte DROPKICK MURPHYS (die werden auch noch mal richtig Geld mit ihrer Mucke verdienen) und die geilste Krönung wo geben tut: COCK SPARRER!!! Vielleicht bin ich da etwas sehr subjektiv, aber warum auch nicht... die waren einfach nur GEIL, ein paar
alte Männer die noch richtig Spaß an der Sache haben... Der Sänger natürlich stilecht mit Jack Daniels Pulle... Ein Kracher jagte den nächsten... selbstverständlich wurde auch wieder aus „England belongs to me“ "Deutschland gehört zu mir"!!! Diesmal erstaunlicherweise sogar ohne Streß, sowieso geil wie die Hardcore - Glatzen – Faschos - Punks, und was weiß ich für Leute so nett miteinander gefeiert haben... ja, ja , ditte mit die Volxg. hatt ick ja schon... Soviel zum Sonnabend... cut.
Sonntag habe ich mir ein etwas längeres Schläfchen gegönnt, aus den Erfahrungen des Vortages lernent bin ich erst gegen 16:30 Uhr eingetrudelt, demnach habe ich auch nicht alle Bands gesehen, ich soll aber auch nicht vülle verpaßt haben, namentlich waren das die Sic Boy Federation, Road Rage und Beerzone. Die ersten für mich waren dann Red Alert, nu, man merkte den Zuhörern die Anstrengung der Vortage schon an, nur sehr vereinzelt wurde das Tanzbein geschwungen, meiner Meinung nach war die Musik aber auch nicht so dolle... Danach kamen die Bierpatrioten aus Berlin (haben sich musikalisch stark verändert, spielen jetzt auch diesen z. Z. sehr modernen Hardcore, nu richtig Hardcore ooch nicht, haben eben n buischen schneller und härter...), nun folgte eine der uralt Legenden: Anti Nowhere League (die Typen sahen mit Abstand am beschißesten aus, das sind ein paar Typen, nu ja, die Musik war geil...), nun sollte auf diesen Festival auch der Hardcorefreund zufrieden gestellt werden,  NY Hardcore: Agnostic Front (die meisten Loitchens fanden´s scheiße, Stimmung kam auch nicht richtig auf und die Jungs auf der Bühne spielten auch nur brav ihren Teil runter, schade eigentlich, denn die Konzerte von A.F. in der Vergangenheit habe ich in bester Erinnerung, eijentlich jenau meine Musik, vielleicht auch einfach die falsche Band für den Anlaß...). Tja, nu kommts janz dicke... der Hauptgrund für meinen Besuch an diesem Tage waren eigentlich COCKNEY REJECTS, die wollte meiner einer nun wirklich gern nochma live sehen, und genau diese haben abgesagt!!! Schöne scheiße, als Ersatz kamen (angeblich!?!) spontan Peter und seine test tube babies, schwacher trost, denn diese spielen nun wirklich mind. Ein mal im Jahr in Berlin... nu was solls, die haben trotzdem gewohnt gut und lustig den Saal eingeheizt... Zu guter letzt spielte die Punk-Legende: THE EXPLOITED!!! Was soll ich groß schreiben... geniale Musik, einziger Negativpunkt waren einige Affen, die der Meinung waren, wieder mal den ganz harten Mann markieren zu müssen... ein paar Streßmacher sind eben immer dabei... Darunter auch ein Psycho, der wohl seiner Frust über den ausgefallenen Demented are Go (sollten ursprünglich auch an diesem Tage spielen) abbauen wollte...
Im großen und ganzen ist alles ziemlich friedlich abgegangen, die vermuteten Massenschlägereien blieben aus... viel Musik, wenig drum herum... doch auch mal ganz geil...