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Florian Suittenpointner: Rechtradikaler Anschlag auf Klonierten-Wohnheim, und: Böse Eliten, gutes Fußvolk?

Die meisten wissen ja immer sehr genau bescheid und reden gerne und viel, wenn's um moralische Fragen geht. Ich hätte da mal ein, zwei Diskussionsangebote:

1. Klone und künstliche Intelligenz

Sind Klone Menschen? Ich meine, dass dieses ganze Klon-Zeux eine verdammte Gefahr darstellt, die uns in Zukunft drohen wird, vor allem in Verbindung mit künstlicher Intelligenz (AI).

Was ist, wenn sich die Klone selbständig nachklonen und durch die Optimierung ihrer Eigenschaften uns "Altmenschen" überlegen werden? Man denke mal an die gar nicht so dumme Story von Terminator I...

Alles, was Menschen nicht mehr kontrollieren können, sollten sie auch nicht erschaffen, so war – wie ich mich erinnere – doch auch eins der fundamentaleren Argumente gegen Nuklear- und Gentechnik. Trotzdem wäre es naiv, zu glauben, es wird in Zukunft keine Menschenfabriken geben – was machbar ist, wird auch gemacht, und sicher nicht nur, um uns die fehlenden Altenpfleger nachzuklonen.

Ich wäre also dafür, alles, was mit künstlichen Menschen – sei es körperlich oder geistig – zu tun hat, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu zerstören. Ich hatte sogar mal die Nummer von nem Typen, der nen Anti-AI-Arbeitskreis organisiert hat, aber leider verloren (weiß da wer was?)...

Jetzt seh ich aber schon die taz-Schlagzeile von 2045 vor mir: "Auch Klone sind Menschen" ... "Wieder rechtradikaler Anschlag auf Klonierten-Wohnheim" ... "Regierung blockiert die Zulassung von Mischehen mit Klonen" usw.

Ich denk mir, wenn's mal soweit ist, dass das tatsächlich ein Thema ist, wird bei allem Gefahrenbewusstsein wieder der linke Menschlichkeitsfimmel durchbrechen (das wär doch auch noch ne Terminator-Story gewesen: Arnie als "rechtsradikaler" Polit-Cyborg, der die Gleichstellung der Klone verhindern muss...*)
Was sagt Ihr dazu?

2. Amis

Zwei neue Bücher gibt's von Noam Chomsky! "Die politische Ökonomie der Menschenrechte. Essays" (Trotzdem-Verlag, 202 Seiten, 32 Mk) und "Profit over people. Neoliberalismus und globale Weltordnung" (Europa-Verlag, 160 Seiten, 24,50 Mk).

Darin wird mal wieder ausführlich und detailliert die Architektur der angelsächsischen Welthegemonie besprochen. Nun bin ich ja eigentlich der Auffassung, dass man nicht gegen Menschen, sondern wenn schon gegen Systeme sein sollte, bestenfalls noch gegen Eliten-Menschen, in diesem Fall eben die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Eliten der USA und ihrer Hauptverbündeten.

Andererseits habe ich aber noch fast KEINEN Ami getroffen, der diese typische US-Herrenmenschen-Einstellung nicht geteilt hat...* "Wir sind die Krone der Schöpfung", so ungefähr...

Von daher ist es wohl naiv, davon auszugehen, nur die bösen Eliten wären der Parasit, der die Welt aussaugt und verknechtet, das Fussvolk ist wohl durchaus damit einverstanden.

Drifte ich da in "rechtes Gedankengut" und nationalistisches Blockdenken ab oder ist das nicht irgendwo gerechtfertigt? Das Krasse ist ja auch, dass die Strömungen auf der Welt, die heute (v. a. im Trikont) echten Widerstand gegen diese Hegemonie leisten, eher rechte Kräfte sind, Islamisten, indigene Nationalisten usw.

Nu?

* Anm. Redax: Was is’n mit Chomsky? Is das etwa KEINER?...