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Pierre Guillaume: Was wissen die Franzosen über die Massaker von Sétif?
(Dieser Text entstammt Serge Thions Buch “Historische Wahrheit oder Politische Wahrheit? Die Macht der Medien: der Fall Faurisson”, Verlag der Freunde 1994; er erschien ebenfalls in in SIeipnir 3/95)
Der Fernsehfilm ,,Holocaust” ist ein Verbrechen gegen die historische Wahrheit. Ungeachtet des guten Willens und des Eifers der Macher, bedeutet dieser Film einen verbrecherischen Angriff auf das Gedenken an
die Opfer, an die Opfer der Grausamkeiten aller Kriege.
Millionen Juden sind Opfer grausamer Verfolgungen geworden, und zwar nur aufgrund der Tatsache, daß sie Juden waren. Hunderttausende Amerikaner wurden in den USA verfolgt und interniert, weil sie japanischer
Abstammung waren. Millionen Deutsche sind gestorben, weil sie Deutsche waren; Millionen Russen, Polen, Ukrainer sind gestorben, weil sie Russen, Polen, Ukrainer waren. Krieg, das bedeutet immer Leute umbringen, nur
weil sie... zum anderen Lager gehören. Und stets werden die besten Gründe der Welt gefunden, derartiges zu rechtfertigen. Dafür gibt es die Kriegspropaganda, die stets einer Selbstvergiftung in großem Umfang
gleichkommt.
Die Juden befanden sich allein deswegen in einer besonders scheußlichen Lage, weil ihre transnationale Gemeinde in Konflikt mit dem Hypernationalismus, zu dem es in Deutschland kam, geriet, und auch weil ihre Kultur
sie gegen die totalitäre Logik Widerstand leisten ließ, wenn sie auch in ihrer Mehrheit in die deutsche Gesellschaft vollkommen integriert waren.
Die Deportation einer unbequemen Minderheit ohne Ansehen der Person ist kein Einzelfall in der Geschichte. Die in Vietnam lebende chinesische Minderheit etwa ereilte dieses Schicksal. Die einen oder anderen machen es
sich bequem und meinen, es habe sich um Angehörige der Bourgeoisie gehandelt... Welch Wunder vollbringt doch die Ideologie!
Ist den Franzosen bekannt, daß Eichmann, als er das Lager Gurs in den Pyrenäen besuchte, von den Bedingungen, unter denen die Juden dort leben mußten, entsetzt war?
Wissen sie, daß die aus Spanien geflüchteten Republikaner in diesem von der Regierung Daladier zu deren ,,Aufnahme” geschaffenen Lager, die gleichen Bedingungen kennengelernt haben, wie sie in den deutschen
Lagern herrschten? Sie sind aus den nämlichen unerklärlichen und ,,unabsichtlichen” Gründen an Hunger und Kälte gestorben.
Die Geschichtswissenschaft hat bislang den Nachweis, daß Hitler die Hinrichtung auch nur eines einzigen Juden, allein, weil dieser Jude gewesen sei, angeordnet habe, nicht erbracht. Ebenso hat Churchill, als er die
militärisch sinnlose Bombardierung Dresdens befahl, nicht die ,,Hinrichtung eines einzigen Deutschen, nur weil er Deutscher war” befohlen.
Was wissen die Franzosen über das Massaker von Sétif am 8.5.1945 und von der Unterdrückung auf Madagaskar? Nicht mehr und nicht weniger als die Deutschen von Auschwitz wußten. Sind sie als Kollektiv schuldig?
Nicht mehr, und nicht weniger.
Die krankhafte Manipulation des schlechten Gewissens führt zu nichts, es sei denn zu neuen Kreuzzügen. Die Kriegspropaganda der Nazis konnte von den Feinden Deutschlands begangenen Verbrechen ebenso manipulativ
Gebrauch machen, wie die Alliierten dies mit den von den Deutschen verübten Grausamkeiten vermochte. Weder die eine noch die andere Seite hat sich diese Gelegenheit entgehen lassen. Die Herstellung übertriebener
Schreckensbilder des Feindes gehört zum Arsenal des ,,Volkskrieges”.
Der Antifaschismus ohne Faschisten, der die Welt regiert, ist der Eiterableiter einer orientierungslosen Gesellschaft geworden, die ihre wirklichen Probleme nicht in den Griff bekommt.
Man bekämpft die unerbittlichen Mechanismen wirklicher Unterdrückung nicht mit Comic-Bildchen. Sado-Maso-Phantasien dürften sich zum Verständnis der wirklichen Mechanismen als ungeeignet erweisen... wenn man von der
Serie ,,Holocaust” absieht, mit welcher der grobschlächtige Griff einer heiligen Familie von Produzenten des anerkannten Bewußtseins nach der Meinungsmacht sichtbar wird. Womit klargestellt wäre, was die
richtige Meinung ist! Schaut Euch nur an, wohin es führt, wenn Ihr unsere Lektionen nicht hören wollt!
Diese Instrumentalisierung des Scheußlichen stumpft den empfindlichen Zuschauer ab, umgibt diesen mit einem Panzer der Gleichgültigkeit, welche der beste Verbündete aller Arten von Totalitarismen ist. Darauf mit
einem ,,Das ist doch Schnee von gestern!”, oder mit ,,Hitler? – Kenn‘ ich nicht!” zu reagieren, ist geradezu gesund.
Das einzige dauerhafte Ergebnis der Sendung von ,,Holocaust” ist jenes aller psychologischen Kriegsführung: All jene, die an sehr konkreten Unterdrückungsaktionen beteiligt sind, davon zu überzeugen, daß das,
was sie tun, derart geringfügig ist im Vergleich zu dem legendären Feind ,,Nazis”, daß es vernachlässigt werden kann. Die Absichten und feinsinnigen Erörterungen der ,,Holocaust”-Aktivisten ändern daran
nichts.
Wissen die Franzosen, mit welch barbarischer Härte am 17.10.1961 in Paris und Umgebung die Proteste der ,,Franzosen nordafrikanischer Abstammung” gegen den Waffenstillstand unterdrückt wurden?
Was wissen die Franzosen von den Bedingungen, unter denen Hunderttausende in die Lager gebrachte Algerier aller Altersstufen leben mußten, und davon, was aus diesen geworden wäre, wenn Frankreich in einen totalen
Krieg hineingezogen worden wäre, in welchem die Existenz der Nation auf dem Spiel gestanden hätte? Dies war nicht der Fall; die französische Bourgeoisie und deren Staat haben Frieden geschlossen, ohne daß der
,,Lebens”-Standard der Franzosen ernsthaft beeinträchtigt wurde. Trotzdem hat, unter diesen vergleichsweise günstigen Bedingungen, Alex Moscovitch in der Stadtverordnetenversammlung erklärt:
,,Fünf Millionen Franzosen können von heute auf morgen - als eine Folge von Umständen, die sie weder gewollt, noch zu verantworten haben - ihr Leben, ihr Hab und Gut bedroht sehen.” Diese Bedrohung aus der Welt
zu schaffen, wußte Moscovitch eine radikale Lösung: ,,Alle Agenten des Feindes müssen vom Gebiet des Mutterlandes entfernt werden. Seit zwei Jahren verlangen wir das nun schon. Dabei wäre es sehr einfach: Alles was
wir dazu brauchen, sind die Bevollmächtigung und ausreichend Schiffe. Leider ist die Stadtverordnetenversammlung von Paris nicht in der Lage, die Schiffe untergehen zu lassen.”
Jeder beliebige französische Soldat glaubt, nachdem er ,,Holocaust” gesehen hat - selbst wenn er beim ,,Affen-schaukeln” dabeigewesen war -, daß er etwas ganz anderes sei als die Nazis. Er unterscheidet
sich aber lediglich von diesem Bild, das man von den Nazis zeichnet, und insofern, als auch die Nazis sich davon unterscheiden. Auf alle Fälle wird er sich sagen: ,,Wir hatten jedenfalls keine Gaskammer.”
Indes sind im Gebiet Oran hunderte von Algeriern in Weinkeller eingesperrt wurden und an den entstehenden Kohlenoxiden erstickt. War das denjenigen, die sie auf diesem kleinen Raum einsperrten, bewußt? Haben sie
denn von dem Todeskampf der Unglücklichen nichts bemerken können?
Man hat nicht versucht, es herauszubekommen. Die Untersuchung wurde nur in groben Zügen durchgeführt und gestattete keine Schlußfolgerung. Wenn es aber Deutsche gewesen wären, und noch dazu Nazis, hätte niemand auch
nur eine Sekunde an deren Schuld gezweifelt.
Übersetzung: Peter Töpfer
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